Harley-Davidson Road Glide ST 117 Lofoten Teil 2

Bucket List – Trondheim – Polarkreis – Lofoten – Teil 2

Die Tagesetappen

  • Tag 3: Trondheim – Mo i Riana
  • Tag 4: Mo i Riana – Polarkreis – Bodø – Lofoten.

Tag 3: Das heutige Tagesziel ist die Industriestadt Mo i Rana

Im zweiten Teil geht es von Trondheim nach Mo i Riana in Nordnorwegen und über den Polarkreis nach Bodo, wo der Fährhafen zu den Lofoten ist. Meine Ankunft auf den Lofoten und wie launisch das Wetter besonders auf der Inselgruppe vor der Küste Nordnorwegens sein kann.

Meine Flucht nach vorn und raus aus dem Krankenhaus Hotel

Nachdem ich offensichtlich in einem Krankenhaus Hotel gelandet bin, wurde es jetzt Zeit, das es weiter geht. Das Hotel ist ja nicht schlecht, aber doch etwas schräg, wenn ich mal wieder ein Zimmer ohne Teppich brauche damit das Regenwasser abtropfen kann, dann vielleicht. Es ist aber nicht mehr meine erste Wahl.

Heute direkt wetterfest angezogen, bei 10 Grad und Regen ist das die ungemütliche Seite von Norwegen, hilft ja nichts. Leider hat der Herr (ICH) etwas getrödelt. Das Wetter ist echt übel, ich hätte zu gerne gewartet, bis zumindest 10 Grad erreicht worden sind.

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Kurz noch beim Harley-Dealer in Trondheim reinschauen

Aber los geht es, noch ein kurzer Tripp zum Hafen in Trondheim um ein Foto zu machen und direkt im Anschluss, geht es zu dem Harley-Davidson Dealer in Trondheim. Von dort brauche ich ein Dealer T-Shirt, bei meiner letzten Tour habe ich den ausgelassen, das geht ja eigentlich gar nicht.

Heutige Tagesetappe ca. 500 Kilometer

Meine heutige Tour sind ca. 500 Kilometer, ich kalkuliere locker 9 Stunden für die Fahrt. Tanken, Fotos machen, die Natur anschauen, man soll sich nicht wundern, wie die Zeit läuft. Ich genieße das ja total, wenn die Landschaft sich über den Tag so verändert, wie auf der heutigen Strecke, die mir bevorsteht.

Die E6 ist eine der schönsten Europastraßen, besonders das obere Drittel von meiner heutigen Tagestour hat es in sich, wenn entlang am Lomsdal-Visten-Nationalpark geht. Einfach klasse, leider herrschen keine optimalen Wetterverhältnisse und wer hätte es gedacht. Auch in Norwegen gibt es Baustellen, heute war direkt hinter Trondheim ein Tunnel dicht, der erste Umweg steht an.

In Norwegen ist selten Stau, die Wartezeiten sind in der Regel überschaubar.

Nach den ersten Kilometern hinter Trondheim sehe ich überraschend vor mir die Wolken aufbrechen, der schöne blaue Himmel kommt durch. Das motiviert einen direkt, nur die Temperatur will nicht wirklich steigen, aber es geht in Richtung 15 Grad, was gefühlt die Komfortzone wäre.

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Mit etwas über 80 km/H Cruise ich in Richtung Norden, der Tempomat, oder besser gesagt Cruise Control ist im Einsatz, ich genieße den Ride entspannt auf dem Tourer der Oberklasse. Die Gepäckrolle im Rücken ersetzt die Lehne, die Füße nutzen die volle Länge der Trittbretter, spricht man eigentlich auch viel zu wenig drüber, aber auf langen Touren möchte ich sie nicht missen.

Jetzt verändert sich wieder die Landschaft, ich fahre entlang an dem langen See Snåsavatnet. Am Ende vom See zur linken Seite, zeigt sich der Anfang von einer Gebirgskette, auf den Foto sieht man das leider nicht wirklich, ich hatte wieder nur Augen für die Road Glide ST.

Snåsavatnet See in Norwegen
Harley-Davidson Road Glide ST 117

Noch 130 Kilometer bis zu Nordlandsporten, das Tor nach Nordnorwegen

Ich bin schon aufgeregt, noch ca. 130 Kilometer und ich habe das Tor nach Nordnorwegen erreicht Ich komme hier nicht das erste Mal vorbei, trotzdem ist es immer wieder aufregend. Die Road Glide ST zieht mit mir schnurstracks in Richtung Norden zum ersten Tagesziel.

Der erste Stepp ist geschafft, ich habe den Torbogen Namsskogan nach Nordnorwegen vor mir. Auf dem Schild steht Nord Norge, hier ist auch ein ein Wildpark. Wer bisher noch keinen Elch gesehen hat, wird hier sein Glück haben. Es ist in der Regel auch besser sie nicht anzutreffen, wenn so ein Koloss die Straße überqueren will, hat er Vorfahrt.

Torbogen Namsskogan Nordnorwegen
Torbogen Namsskogan Nordnorwegen

Ich bin nicht der einzige Wolf in Norwegen

Was viele nicht wissen, in Norwegen gibt es frei lebende Braunbären, Wölfe und den Vielfrass. Ich habe aber keine Zeit für den Wildpark, es sind noch einige hundert Kilometer vor mir. Auf dieser Strecke ändert sich wieder die Natur, viel Wald und zwischendurch eröffnen sich vor einem schöne Ebenen. 

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Norwegen ist einfach traumhaft, besonders wenn der Himmel am Horizont blau leuchtet.

Ich ziehe entspannt durch bis Mo I Rana, die Stadt ist nicht wirklich was besonderes. Hier leben ca. 18.000 Menschen, wo die alle sind, ist mir nicht wirklich klar, kommt einem eher wie leergefegt vor. Ich werde in einem Hotel übernachten, wo ich schon mal gepennt habe, immer gut zu wissen, was einen erwartet.  Ich brauch vor allem ein gutes Frühstück, wenn das nicht passt, sieht man mich nicht wieder.

Vor dem Hotel sind weitere Biker, nicht nur ich habe die Hotelauswahl getroffen.

Mo i Rana liegt an einem Ausläufer vom Nordmeer, mir bietet sich ein großartiger Meeresblick in der Abendstunde, die Sonne kratzt nur an der den Bergspitzen entlang, geht aber nicht wirklich runter.

Blick aus den Ausläufer vom Nordmeer in Mo i Rana am Abend
Blick aus den Ausläufer vom Nordmeer in Mo i Rana am Abend

Am Abend bin ich noch in die Stadt gelaufen, heute muss eine Pizza und ein kleines Bierchen reichen, dann geht es ab to Lager, wie wir bei uns im Norden sagen.

Am nächsten Morgen zieht der Nebel durch die Stadt

Am nächsten Morgen zieht der Nebel vom Nordmeer durch den Ort, also direkt wieder rein in die Regensachen, besser ist das. 

Heute geht es nach Bodø, dort nehme ich die Fähre auf die Lofoten, das wird heute also der große Tag für mich! Ich will auf jeden Fall pünktlich vor Ort sein, geübt wie ich bin, wird mein Chaos wieder zusammenpackt, noch anständig Frühstücken, Kaffee und es geht wieder los.

Vor dem Hotel parken auch andere europäische Biker

Die anderen Biker, die aus verschiedenen Ländern zu kommen scheinen, machen sich ebenfalls wieder auf den Weg. Wieder in die Regenklamotten rein, will ich heute endlich mein Ziel erreichen!

Aber was für eine Überraschung, ich bin nur ein paar Kilometer gefahren und plötzlich habe ich wieder blauen Himmel vor mir. Gut gelaunt sind die 80 Kilometer bis zum Polarkreis eine Leichtigkeit.

Ich bin überquere den Polarkreis

Nach einer knappen Stunde bin ich am Polakreis angekommen, es kribbelt wieder.

Polarkreiscenter, Saltfjellveien 1850, 8630 Storforshei, Norwegen

Ich bin hier 2017 zuletzt mit der Harley-Davidson Road Glide Ultra vorgefahren. Das war eine der ersten Milwaukee-Eight Ausführungen in Deutschland, die mit dem 107er Motor ausgeliefert worden sind. Mit ihr bin ich dem besagten Jahr 30.000 Kilometer in 6 Monaten quer durch Europa gefahren, der Reisedampfer hat so richtig was mitgemacht. Wie man sieht, lag dort im Hintergrund fast im gleichen Zeitraum Anfang Juli noch Schnee.

Weiter geht es nach Bodø, die Fähre wartet nicht auf mich

Jetzt sind es noch 150 Kilometer, aufgrund der Strecke, werde ich mindestens zwei Stunden benötigen. Es ist wieder der Hammer, ab Rognan fährt man die E6 wieder entlang am Meer. Diese kleinen schönen Städte, durch die man immer wieder fährt haben was, zumindest wenn das Wetter mitspielt, ansonsten kann ich mir das Leben besonders im Winter sehr anstrengend vorstellen.

ROKKERTECH STRAIGHT AAA

Mein Kaffeebecher habe ich immer wieder im Einsatz, er hält den Kaffee zwar bei diesen Temperaturen nicht stundenlang warm, aber das passt schon.

Ich bin gut in der Zeit, ich tauche am Fährhafen auf und sehe schon ein Gruppe Schweizer Rentner mit ihren Motorrädern, die dort auf die Fähre warten. Sie wollen auf die Lofoten und sind schon etwas länger unterwegs, so nach dem Motto, sie haben ja Zeit 🙂 .

Sie hatten sich schon versucht sich zu erkundigen, wie das mit der Fähre läuft, aber gebracht es ihnen nichts. Ein Ticket hatte ich nicht und es gab nirgends eins zu kaufen. Es dauert nicht lange und die Fähre hat angelegt, die Entladung beginnt. Nun kam einer der Schiffer, er fragte mich irgendwas und hat mein Kennzeichen fotografiert, das war alles. Ich habe bis heute nichts bezahlt, weiß der Geier, wie das hier läuft. Ich meine, wir fahren locker 3 1/2 Stunden mit der Fähre über das Meer bis wir in Moskenes, auf den Lofoten angekommen sind. Am Ende egal, rauf auf den Dampfer und los geht die Fahrt. Wie üblich gibt es Essen auf der Fähre, also habe ich erstmal Mittag gemacht.

Thunderbike Harley-Davidson

Ahh, da war ja noch was! Ich hatte noch gar keine Unterkunft gebucht! In der Hoffnung ein wenig Glück zu haben, fand ich während der Überfahrt ein Angebot in Ballstad. Für gut empfunden und gebucht, preislich passte das alles, das war ein guter Start, mal schauen, was das für eine Unterkunft ist.

Ich lege in Moskenes an, der große Moment kommt! Es kribbelt wieder!

Kaum bin ich von der Fähre über die Stahlplatten auf das Land gefahren, musste ich am Schild erstmal anhalten und durchatmen.

Endlich am Ziel! Die Lofoten in Norwegen!

Wahnsinn, nach ein paar Kilometern sehe ich vor mir den Reinebringen Berg. Der sieht nicht nur sehr imposant aus, der ist sogar sehr gefährlich. Hier kommen immer wieder Besucher um, wenn sie den Berg besteigen. Das Problem ist oft, wenn das Wetter umschlägt, was hier sehr schnell passieren kann, wird es gefährlich.

Was mir noch gar nicht aufgefallen war, ich habe strahlenden Sonnenschein auf den Lofoten. Das ist wirklich sehr ungewöhnlich! Der Blick vom Reinebringen, auf die kleine Ortschaft Reine muss sehr besonders sein. Ich habe lieber aus der Ortschaft Reine heraus, den schönen Reinebringen Berg fotografiert.

Der Reinebringen Berg auf den Lofoten
Der Reinebringen Berg auf den Lofoten

Ich fahre nach Ballstad in meine Last Minute Unterkunft

Ich mache mich jetzt auf den Weg in meine Unterkunft und bin gespannt, was mich dort erwartet. Diese außergewöhnliche Landschaft ist echt der Hammer, der Asphalt tiefschwarz genau das Richtige zum Cruisen.

DEEMEED Motorradtaschen

Ich bin vorher noch in den Ballstad Hafen auf der anderen Seite gefahren, dort soll irgendwo ein Kiosk sein. Den Kiosk gibt es tatsächlich, aber der hatte heute geschlossen. Naja, das kommt vor, ich sehe schon die roten Holzhäuser von meiner Unterkunft, sieht irgendwie romantisch aus.

Ich bin vor die Rezeption gefahren, vor dem Laden war der Boss dabei, einen kleinen Anhänger zusammen zubauen. Die Konstruktion von dem Anhänger sah merkwürdig aus, ich bin ja nur Gast, habe ich mir gedacht. Und dann ging es los, ein total freundlicher Typ, etwas kurios, aber nur am lachen. Meine Zimmerbuchung hat er erstmal nicht gefunden, ich war wohl schneller, als das E-Mail und der Reservierungsabgleich. Egal, ich habe das Haus Nr. 7 bekommen.

Haus Nr. 7 Ballstad
Haus Nr. 7 Ballstad

Super Wetter und eine tolle Unterkunft, mehr geht nicht!

Erst dachte ich, mein altes Schulenglisch könnte ich mal wieder auffrischen, weil ich House verstanden hatte, aber ja, ich habe ein ganzes Haus bekommen, nur etwas günstiger. Und die Krönung war eigentlich, der gute Mann hatte einen Kühlschrank mit ein paar Bier. Ok, das war nun sein Bier, wollte er eigentlich nicht verkaufen, hat mir aber trotzdem zwei mitgeben, ein sehr netter Zug von ihm.

Dazu muss man wissen, Bier ist in Norwegen nicht billig. Eins haben wir erstmal zusammen getrunken und dann habe ich kurz beim Anhänger mit angefasst und danach bin ich in mein Haus. Wahnsinn, was für eine Hütte, ich hatte 1 Ferienhaus für 100,- Euro die Nacht auf den Lofoten. Das war alles sehr ungewöhnlich, aber ich war glücklich.

2023 House Of Thunder Harley-Davidson Lübeck

Vor meiner Unterkunft war ein schöner Tisch, dort habe ich mich erstmal hingesetzt und alles richtig sacken lassen. Top Wetter, Top Unterkunft, was will man mehr. Ein guter Moment dankbar zu sein und nun kann ich am Nordmeer den Sonnenuntergang mit einer Dose norwegischem Bier genießen!

Jetzt kann ich den Haken auf meiner Bucket List machen, was für ein emotionaler Moment, das hat mir wirklich sehr viel bedeutet.

Es kribbelt wieder!

Die Reise ist ja noch nicht zu Ende, ich bin noch drei weitere Nächste auf der Inselgruppe, mehr dazu erfahrt ihr im dritten Teil mein Lofoten Tour.

Text / Bildnachweis: Harleysite Volker Wolf


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