EU verschiebt Strafzölle um 90 Tage
Verhandlungen mit den USA bekommen letzte Chance
Die Europäische Union hat am 10. April 2025 offiziell bekannt gegeben, dass die bereits beschlossenen Strafzölle gegen US-Importe, unter anderem auf Harley-Davidson-Motorräder, für weitere 90 Tage ausgesetzt werden. Hintergrund ist eine neue Eskalation im transatlantischen Handelskonflikt, nachdem Ex-Präsident Donald Trump in einer viel beachteten Stellungnahme erneut verbal Druck auf Brüssel ausgeübt hat.
Präsidentin Ursula von der Leyen erklärt dazu:
„Wir haben die Ankündigung von Präsident Trump zur Kenntnis genommen.
Wir wollen Verhandlungen eine Chance geben.
Wir werden die Annahme der Gegenmaßnahmen der EU, die von unseren Mitgliedstaaten nachdrücklich unterstützt wurden, abschließen, sie aber für 90 Tage auf Eis legen.
Sind die Verhandlungen nicht zufriedenstellend, werden unsere Gegenmaßnahmen zum Tragen kommen.
Die Vorbereitungen für weitere Gegenmaßnahmen werden fortgesetzt.
Wie ich bereits gesagt habe, bleiben alle Optionen auf dem Tisch.“
Die Erklärung macht deutlich: Die EU ist zur Deeskalation bereit – aber nicht um jeden Preis. Sollte Washington keine substanzielle Bewegung zeigen, drohen neue Handelshemmnisse, die insbesondere die Motorradindustrie hart treffen würden.
Trump: „Die EU profitiert immer noch von uns.“
Donald Trump, kommentierte das Vorgehen der EU als „verzögertes Eingeständnis“, dass man „jahrelang auf Kosten der amerikanischen Industrie gelebt“ habe. Er forderte die sofortige Abschaffung aller europäischen Importbeschränkungen – sonst werde man „schneller und härter reagieren, als sie gucken können“.
Kommentar
Aus Bikersicht ist diese Entscheidung ein Aufatmen – zumindest vorübergehend. Die Zölle wären für Importeure, Händler und letztlich Käufer und allen, die mit der Marke Harley-Davidson verbunden sind, ein harter Schlag. Jetzt liegt es an beiden Seiten, die Verhandlungen tatsächlich ernst zu nehmen.