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European Bike Week 2023 am Faaker See – Wenn Geld das Einzige ist, was zählt!

Dann werden Informationen auch mal zurückgehalten!

“European Bike Week am Faaker See: Harley-Davidson’s Europäisches Highlight – Wer profitiert und wo liegen die Herausforderungen?”

Die Vertragsverhandlungen zur EBW, dauern weiterhin an

Es gibt festgelegte Termine für 2024 und 2025, was darauf hindeutet, dass die Verträge für die folgenden Jahre ab 2026 in Verhandlungen stehen und laut neuesten Erkenntnissen noch nicht finalisiert sind. Es wird spürbar zurückhaltend über dieses Thema gesprochen. Die Verhandlungen zwischen Kärnten Werbung, der Region Villach und Harley-Davidson dauern schon das ganze Jahr an.

Stockende Verhandlungen und mangelnde Kommunikation

Es gab zwischenzeitlich sogar das Gerücht, das Harley-Davidson nach einem anderen Event-Standort Ausschau halten würde. Eigentlich wollten sich die Beteiligten in Budapest auf dem 120th Anniversary Festival einigen, aber auch dort ist es auf dem neuen European Bike Week Vertrag nicht zur finalen Unterschrift gekommen.

Die Verhandlungen scheinen ins stocken geraten zu sein, es ist nicht so, dass es auf der sonst hochgelobten Bike Week keine Probleme geben würde.

Die letzte Mitteilung von Harley-Davidson zur EBW, ist nicht besonders informativ, wenn man ehrlich ist, steht nichts neues drin, was einige aus der Community bereits in den Social Medien bemängelt haben. Normalerweise würde man mit Informationen nicht sparen, wenn man sein Event promoten möchte.

Warum wird das Arneitz-Village so prominent beworben?

Beim Villach Tourismus hat man auf der Startseite einen Link zum Arneitz-Village hervorstechend positioniert und genauso erscheint das Programmplakat vom Arneitz auffällig an erster Stelle. Es ist eigentlich die Gegenveranstaltung zur EBW von Harley-Davidson.

Das ist alles schon etwas kurios, sicherlich muss man als Tourismusagentur für alle in der Region aktiv sein, aber das Zusammenspiel von exklusiven Informationen zum Harley-Village und der auffälligen Darstellung von der Gegenveranstaltungen, würde mir als Veranstalter nicht wirklich gefallen.

Das Arneitz-Village

Am Arneitz-Village ist der Zuspruch der Biker in den letzten Jahren ebenfalls erheblich zurückgegangen. Früher stellten dort sehr viele hochkarätige Customizer ihre Bikes aus. Generell war und ist dort eher die Old School Biker Generation anzutreffen. Leider hat sich hier vieles gewandelt. Die kommenden Jahre werden Aufschluss darüber geben, wie sich die Dinge weiterentwickeln. Sie bieten jedenfalls ein breites Programm an und setzen sich dafür ein, renommierte Customizer erneut für das Event zu gewinnen.

Harley-Davidson Vertragshändler springen ab

Die Probleme am Faaker See scheinen doch etwas größer zu sein, als gedacht. Bekannt ist, dass einige Aussteller aus den Reihen von Harley-Davidson, im letzten Jahr erhebliche bürokratische Probleme mit der Finanzpolizei hatten. Dokumente von Mitarbeitern mit langer Betriebszugehörigkeit wurden von den Behörden angefordert. Es erschien etwas ungewöhnlich, wenn man beispielsweise seine Ausbildung aus dem Jahr 19XX nachweisen musste.

Bei anderen wurden Strafen verhängt, wenn sich jemand nicht an die Amtssprache hielt. Wer dachte, er könne das Formular auf Englisch ausfüllen, stieß auf Schwierigkeiten. Wir reden hier nicht von kurzen Kontrollen, die waren teilweise sehr intensiv.

Was bei den Kontrollen der Finanzpolizei rausgekommen ist!

Ich finde es immer besser, wenn man genau was, worüber man spricht und habe beim Bundesministerium für Finanzen nachgefragt, was die Kontrollen denn nun gebracht haben.

Die Finanzpolizei führt regelmäßig Schwerpunktkontrollen bei Großveranstaltungen durch und zieht dabei die Gesamtveranstaltung, manchmal auch nur bestimmte Bereiche, Sektoren oder Anbieter für Kontrollmaßnahmen heran. Im konkreten Fall wurde die Gesamtveranstaltung an mehreren Tagen überprüft und dabei Anbieter hinsichtlich der Beschäftigung und der Einhaltung der abgabenrechtlichen Bestimmungen kontrolliert.

Die Finanzpolizei hat 2022 auf der Bike Week an mehreren Tagen kontrolliert und mit rund 35 Beamtinnen und Beamten folgende Feststellungen getroffen: Es wurden 125 Betriebe mit 488 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kontrolliert und folgende Übertretungen festgestellt: 3 Mal unbefugte Ausländerbeschäftigung, 15 Schwarzbeschäftigungen, 5 unberechtigte Fälle von Arbeitslosengeldbezug, 61 Übertretungen des Lohn- und Sozialdumpingbekämpfungsgesetzes sowie 2 Vergehen nach der Gewerbeordnung. Weiter ergingen 12 Kontrollmitteilungen an das Finanzamt Österreich, eine Mitteilung an das Arbeitsinspektorat und rund 30.000 Euro wurden wegen fälliger Rückstände exekutiert.

^{Aktuelle Information vom Bundesminsterium für Finanzen Österreich auf Harleysite Nachfrage}

Strenge Kontrollen und die Bedeutung der Dokumentation

Die sind natürlich nicht nur beim Harley-Village gewesen, aber eins ist klar, die verstehen keinen Spaß und wenn sie irgendwo auftauchen, sollte man wirklich alle Papiere und Nachweise dabei haben, sonst gerät man in die Mühle und zahlt reichlich Strafe. Eins der Probleme ist nur, vorher schon genau zu wissen, was sie alles abfragen, in diesem Jahr werden viele besser vorbereitet sein. Hinterfragen darf man allerdings, warum so streng vorgegangen wird, wenn es nur um fehlende Unterlagen geht.

Der Vertragshändler Harley-Davidson Hamburg Nord hat nach 20 Jahren Teilnahme abgesagt.

Im letzten Jahr ist der H-D Vertragshändler mit den Stores aus Bozen, Trento und Innsbruck ausgestiegen, in diesem Jahr haben die Vertragshändler St. Pölten, Salzburg und H-D Hamburg Nord ihre Teilnahme an der Bike Week abgesagt. Die Hamburger waren seit 20 Jahren am Faaker See dabei.

Verschiedene Händler nennen als Gründe unter anderem die Beschränkung der Musik bis kurz nach Mitternacht, hohe Standmieten, die zwar in den letzten 5 Jahren nicht angestiegen sind, aber für die Vertragshändler dennoch als hoch empfunden werden.

Security und allgemein die hohen Kosten für Personal und Unterkünfte und was alles sonst noch dazugehört. Die Bürokratie mit den Behörden und wehe es fehlt mal ein wichtiges Blatt in den Unterlagen, dazu unverständlich hohe Strafen. So macht es einigen Beteiligten keinen Spaß mehr, denn der soll auch dabei sein, es ist für viele nicht alles nur Business.

Wo sind die Top Player der Harley-Szene?

Die großen Player sind schon seit vielen Jahren nicht mehr dabei. Rick`s Motorcycles und Thunderbike haben unterschiedliche Gründe, warum sie nicht mehr zur Bike Week fahren. Bei Ricks ist es der Kostenfaktor, die Personal- und Unterkunftskosten standen nicht mehr im Verhältnis. Bei Thunderbike sind es die Kosten und man hat sie damals förmlich auf dem Gelände absaufen lassen. Die Holzhäcksel kamen viel zu spät und wenn du nur Matsch vor dem Zelt hast und die Besucher gar nicht mehr zu deinem Stand kommen, will man sich das nicht mehr geben. Die Dealer sind dann alle sehr nachtragend, und kommen nicht wieder, wenn es nicht rund läuft.

Die Biker sind immer öfter im Visier der Behörden

Zudem gerieten die Biker immer stärker ins Visier der Polizei, was für viel Unzufriedenheit sorgt. Es sollte erwähnt werden, dass auch die bayerische Polizei spezielle Kontrollen auf dem Weg zum und vom Faaker See aus kommend durchführt. Kontrollen sind mitunter sicherlich notwendig und bekannt, doch es kommt vielleicht auf das nötige Fingerspitzengefühl an, mit dem man vorgeht. Wenn sie nicht kontrollieren, steigen die Diebstähle, das will auch keiner. Aber trotzdem hatte man immer öfter das Gefühl, es geht nicht nur um Diebstahl Prävention.

Villach Tourismus will Geld verdienen

Sie möchten von uns allen profitieren. Ein Blick auf Villach Tourismus offenbart ihre Strategie. Sie möchten Transaktionen vorzugsweise über ihr eigenes Portal abwickeln, weshalb es woanders nur begrenzte Informationen zur Veranstaltung gibt. Während ihre angebotenen Ausfahrten kostenpflichtig sind, bieten die beiden Chapter, die ich gerne unterstütze, ihre Touren für euch mit Freunde und kostenlos an. Villach setzt auf ihre eigene Tourismuskarte und Buchungsplattform, was erklärt, warum die Angebote für Unterkünfte auf anderen etablierten Buchungsportalen rar sind. Sie möchten die Kontrolle behalten, scheinbar haben die Hotelleriebetriebe nicht wirklich die Wahl.

Sie nutzen Event-Informationen als Lockmittel für ihre Plattform.

Selbst in der letzten offiziellen Event-Information von Harley-Davidson, stand kaum Relevantes, was einige bereits auf Facebook kritisiert haben. Auf der Harleysite gibt es, neben Informationen, einen Buchungslink zu Booking.com, den viele generell bevorzugen, sofern passende Unterkünfte angezeigt werden. Ich buche auf meinen Reisen selbst meistens über die bekannten Portale.

Natürlich könnte man direkt bei den Hotels anrufen, um Kosten zu sparen, aber oft schätzen wir den Komfort und die einfache Sache, oder Rabatte aus dem Genius-Treueprogramm, dass ist generell der Erfolg der Portale.

In Velden am Wörthersee kommt das “Velden Village” zurück

In Velden hatte ich dazu Gespräche mit Hoteliers, die im letzen Jahr schon über die gesamte negative Entwicklung in Kärnten geschimpft haben. Die Polizei würde aus Wien herangezogen werden und die sind wohl etwas anders drauf, als die örtlichen Ordnungshüter. Und die Entscheidung, das man keine Motor-Veranstaltungen mehr im Ort wünscht, passte ihnen so gar nicht.

Velden am Wörthersee ist wieder im Rennen

Aber dann, wer hätte das gedacht, nachdem im letzten Jahr aus Velden am Wörthersee zu vermelden war, dass keine Motor-Veranstaltungen mehr in der Region um den Wörthersee erwünscht sind, zu denen das GTI Treffen genauso gehörte, wie das Harley-Davidson Treffen, wird in Velden das Velden Village wiederbelebt. Die Hoteliers sind die treibende Kraft dahinter, sie haben mit ihren Harley-Gästen durchweg positive Erfahrungen gemacht. Über die Jahre entwickelten sich daraus Bekanntschaften und Stammkunden, die man gerne zum Saisonende im Hotel begrüßt.

Velden am Wörthersee hat nichts gegen Buchungsportale

Dann war da noch die Sache mit den Buchungsportalen!

Beim Veldener Tourismus sieht man Booking.com nicht als Konkurrenten. Am Faaker See bevorzugt man es, unabhängig von Booking.com * und anderen Plattformen zu handeln. In Velden ist man der Auffassung: Es ist, wie nicht bei Google gelistet zu sein, wenn man sich gegen solche Buchungsportale entscheidet und es verhält sich so, als ob das, was man bei Google nicht findet, nicht wirklich existiert. In Velden zählt, dass der Kunde selbst entscheiden kann, wie er seine Unterkunft buchen möchte, im Gegensatz zum Faaker See, wo das Angebot auf den Portalen sehr begrenzt ist.

Velden am Wörthersee möchte sich mehr an der European Bike Week beteiligen

Velden strebte vor Monaten schon eine wirtschaftliche Beteiligung am gesamten Event an, nicht als Wettbewerber, sondern als Partner der Veranstaltung. Dies stellt für den Ort eine komplette Kehrtwende dar. Es ist anerkennenswert, wenn Politiker und verantwortliche ihre Entscheidungen überdenken und nach Gesprächen mit den Betroffenen für verbesserte Ansätze offen sind.

Welche Alternativen bleiben uns?

Man könnte den Blick mehr nach Velden richten, sie werden in diesem Jahr das Velden-Village sogar bis zum Schlosshotel ausweiten. Es gibt wieder Live-Musik, wie es sich am Gemonaplatz gestalten wird, dazu kommen in kürze weitere Infos, auf jeden Fall wird dort wieder was geboten werden.

Oder wir schauen mal nach Prag, denn die Prag Harley Days sind noch hungrig, günstige Preise und eine schöne Stadt, die viel zu bieten hat. Ich war zuletzt im vergangenen Jahr auf den Prag Harley Days, die Veranstaltung findet eine Woche vor dem Harley-Davidson Treffen in Kärnten Österreich vom 01. bis 03. September 2023 statt.

Frage: Was machen sie mit der ganzen Kohle?

Die Fragen der Fragen ist eigentlich, was machen die mit der ganzen Kohle, um die gerade verhandelt wird? Wäre ja schön, wenn von den Einnahmen etwas zurück ins Event fließen würde! Es kann ja nicht sein, das uns immer weniger geboten wird, aber sie alle mehr verdienen wollen. Normal refinanziert sich ein Event je nachdem, wie man aufgestellt ist durchaus selbst. Zwar sind in den letzten Jahren die Anforderungen und Sicherheitsauflagen enorm gestiegen, aber es ist ja nicht so, das die Aussteller nichts bezahlen, aber wenn es schon immer schwieriger wird, selbst die Harley-Dealer auf Europas größtem Harley-Davidson Event zu halten, muss man sich mal fragen, was hier eigentlich los ist.

Fazit

Leider zeigt sich oft, dass Veranstaltungen mit der Zeit ihren Charme verlieren. Auch die EBW erfährt seit Jahren einen Rückgang in der Beliebtheit. Es scheint, als würde überall abkassiert, aber weniger in das Event investiert. Zumindest wird am Faaker See kein Eintritt verlangt, aber für hochkarätige Acts fehlt offensichtlich das Budget.

Nach der Corona-Pandemie vermissen wir die große Bühne und von einem beeindruckenden Feuerwerk und Top-Acts, hört man nur aus der Geschichte. Das Event und die Biker generieren eine Wertschöpfung von mehreren Millionen Euro in der Region. Die Teilnehmer und Gäste buchen tausende Übernachtungen in der Gegend.

Am Ende werden Informationen zur Veranstaltung noch exklusiv so positioniert, um die Biker zu leiten und um den maximalen Gewinn zu erzielen. Wenn es sich in der Veranstaltung widerspiegeln würde, wäre ja alles gut, aber derzeit nehmen jedes Jahr weniger Harley-Dealer an der Veranstaltung teil, so scheinen die Probleme der Veranstaltung vielleicht noch größer zu sein, als momentan gedacht.

Das traurige an der Sache ist ja, das es ja schon schön ist, am Faaker See, aber was nützt das, wenn es jedes Jahr weniger wird.

Text und Bildnachweise : Harleysite

^{*Affilate Link. *2 Screenshot von der Tourismus-Villach Seite}

FAQ zur Harley-Davidson Treffen Faak am See in Österreich

Weitere Informationen zum Harley-Davidson Event in Österreich, auf der Harleysite: