Der besondere Spaßmacher in der Grand American Touring Klasse
Die Harley-Davidson Road Glide ST 117 gehört zu einer Reihe aus drei ganz besonders sportlichen Modellen, die Harley-Davidson 2022 auf die Straße gebracht hat!
Serienmäßig kommt die Road Glide ST 117 als Einsitzer ab Werk, der Hintergrund ist ihr eigentlicher Einsatz für die Bagger Race Rennen, die in den USA derzeit immer mehr an Popularität gewinnen und sicherlich noch den Weg zu uns finden werden. Nun werden die wenigsten von uns mit ihr Rennen fahren wollen, darum habe ich sie ein wenig zum Tourer umfunktioniert, um auf der Road Glide zu den Lofoten nach Norwegen zu fahren. Die Hammock Sitzbank und die abnehmbare Sissybar mit Gepäckträger ist genau das, was ich dafür so brauche.
Im Jahr 2022 noch eine Road Glide ST 117 kaufen?
Mich spricht der 117er Motor unheimlich an und die sportliche ST Version ist in Sachen Preis-Leistung der beste Weg, um sich einen Tourer mit 117 Cubic Inch Motor zuzulegen. Im nächsten Jahr geht man zwar davon aus, das Harley-Davidson ein Motor Upgrade bringen wird, aber bei welchen Versionen das sein wird, weiß man noch nicht wirklich.
Zum Modelljahr 2023 ist wieder eine Preiserhöhung zu erwarten, die bis zu 7 % betragen könnte, wobei der Dollarkurs seine eigene Rolle spielen wird.
Somit würde ich wirklich überlegen, ob es nicht doch noch ein Modell aus 2022 sein sollte. Der Tourer macht wirklich Spaß, die 1923 ccm³ drücken die ca. 382kg kräftig aus jeder Kurve, es ist dieser Durchzug, der den eigentlichen Unterschied macht.
Sicherlich würde ein noch größerer Milwaukee-Eight Motor entsprechend mehr Spaß machen, aber das kostet dann wieder mehr. Die Vivid Black Lackierung in Kombination mit den “Matte Dark Bronze” Farbstreifen auf den unteren Rocker Boxen und mit die Prodigy Leichtmetallgussrädern sind die Erkennungsmerkmale der ST Serie. Alles schön in schwarz gehalten, punktet sie im aussehen.
Harley-Davidson hat natürlich auch für die ST Serie einiges an Parts im Katalog, diverse Blenden, oder schwarze Hebel für den Koffer ziehen den schwarzen Faden noch mehr durch.
Wer sich noch mehr abheben möchte, für den ist sie mit einem Aufpreis von 430,-€ (Stand 10/2022) zusätzlich in Gunship Grey erhältlich. Das Grau ist genauso ein Hingucker, wie eigentlich die ganze Serie, derzeit bin ich auf der Street Glide ST 117 mit Öhlins Federbeinen unterwegs und teste sie ebenfalls ausgiebig.
Ich bin die Road Glide ST insgesamt ca. 10.000 Kilometer gefahren, mit dabei waren lange Autobahnetappen und genauso reichlich Landstraße und Passagen durch die norwegischen Berge. Die meiste Zeit, war ich voll bepackt unterwegs, aber von dem Gepäck merkt man leistungsmäßig nicht viel, das steckt sie alles so weg.
Sie hat alle technischen Features, die das Motorradfahren sicherer machen, der Regenmode ist dabei für mich das auffälligste Feature. Der Regenmode ist auch das einzige, was man selbst aktiv zuschalten muss, alle anderen Systeme arbeiten versteckt im Hintergrund und greifen automatisch ein, wenn sie von den Sensoren angefordert werden.
Speziell beim befahren von einer Fähre, was in Norwegen sehr oft vorkommt, ist bei mir der Regenmode aktiv, bei dem Drehmoment von 168Nm muss man schon bei der Sache sein, wenn es auf den eigentlich immer nassen Stahlplatten auf das Schiff geht. Der Drehmoment ist ja ihre eigentliche Stärke und das sie von unten rum sofort anspricht sowieso. Sie bringt alle Voraussetzungen mit, die man von einem guten Tourer erwartet, es gibt viele Möglichkeiten, sie aufzurüsten und das ist auch gut so.
Sie hat mir auf meinen Touren unheimlich viel Spaß gemacht, in dem Video hört man mein Schwärmen sicherlich raus, wobei der Unterschied zu einer Street Glide ST eher eine Ansichtssache ist, richtig Spaß machen sie beide, was die Angelegenheit am Ende auch kompliziert machen kann.