Holt Harley-Davidson jetzt doch den Streetfighter Bronx zurück auf den Plan?
Harley-Davidson hat am 24.05.2022 erneut die Namensrechte für die Bronx in Europa bis 2029 verlängert, das allein ist es allerdings noch nicht.
Harley-Davidson hat dieses Jahr weiterhin massive Lieferprobleme. Es gibt nur wenige Modelle, die in diesem Sommer akzeptable Lieferzeiten haben sollen, das sind die Pan America 1250, Sportster S und Sportster Nightster. Nach Harleysite Informationen werden gerade die Karten neu gelegt, einige Vorkommnisse erfordern scheinbar neue Strategien.
Die Sportster Modelle sind zwar noch nicht wirklich im Fahrwasser, doch scheinen sie nicht so extrem von Zulieferer-Problemen in welcher Art auch immer betroffen zu sein, als beispielsweise die sehr gefragten Harley-Davidson Cruiser (Softail) Modelle.
Die Sportster Nightster soll ab Juli beim Händler sein
Im Juli wird die Sportster Nightster bei den Harley-Davidson Vertragshändlern erwartet, das angekündigte Zubehör kann jetzt schon vom Dealer geordert werden. Der Focus scheint derzeit eindeutig auf den Modellen mit dem Revolution Max Motor zu liegen.
Jochen Zeitz hatte Anfangs erklärt, dass er sich auf die Kernkundschaft konzentrieren wollte und Begehrlichkeiten beim Kunden wecken möchte. Eine von beiden Ansagen hat er zweifelsohne erreicht, neue und ebenfalls die gebrauchten Harley-Davidson Motorräder gehören heutzutage zu den besonders gefragten Raritäten. Ob das wirklich die geplante Strategie hinter dem Hardwire Plan ist, kann man sicherlich bezweifeln.
Harley-Davidson bindet noch viele Ressourcen in der LiveWire Sparte
Fakt ist, das Harley-Davidson sehr auf das ausgelagerte LiveWire Projekt setzt, obwohl die Elektrosparte nicht mehr direkt zum Unternehmen gehört, sind im Hintergrund noch viele Ressourcen im Harley-Davidson Unternehmen in diesem Bereich gebunden, um das neue Unternehmen für die Zukunft stark am Markt zu positionieren. Jochen Zeitz sieht offensichtlich die Zukunft bei den Elektromotorrädern.
Wenn wir uns die politische Entwicklung ansehen, könnte er damit tatsächlich recht haben, spätestens, wenn der Staat anfängt, die e-Bikes zu subventionieren, läuft das Geschäft wohl.
Aber vielleicht ist er mit der vermeintlichen Green Mobility Idee doch etwas übermotiviert, denn seine Kernkundschaft ist noch nicht wirklich bereit für diesen Schritt. Harley-Davidson ist mit der Harley-Davidson LiveWire schon sehr weit voraus, aktuell werden die letzten und richtigen Harley-Davidson LiveWire Modelle mit preislich attraktiven Paketen verkauft, was bei den Kunden bisher gut ankommt.
Man könnte somit meinen, das sie es mit der weiteren Elektroentwicklung nicht so eilig haben müssen, denn mindestens die nächsten 8 Jahre werden wir noch herkömmliche Verbrenner zulassen können und wenn es aus Sicht des urbanen Bikers sehr gut läuft, sogar noch 13 Jahre. Letztlich geht es hier um ein Hobby und bei der Masse nicht generell um Fahrzeuge des täglichen Bedarfs.
Zaubert die Company nun doch die BRONX aus dem Hut?
Harley-Davidson muss seine Vertragshändler mit aktuellen Modellen beliefern und im Moment hakt es in diesem Bereich gewaltig. Nach aktuellen Informationen arbeitet man in Milwaukee an neuen Strategien, es ist derzeit nicht sicher, ob die geplante Pan America mit dem 975ccm³ Revolution Max Motor derzeit in Europa gelauncht werden soll. Es gibt aber neu aufgeflammte Gerüchte, das man den Streetfighter Bronx, wieder aus dem Hut zaubern will.
Strategisch könnte es Sinn machen, die angesprochene Zielgruppe wäre um einiges größer. Sicherlich ist eine Pan America 975 für Neueinsteiger mit dem kleinen Führerschein interessant, diese Zielgruppe ist aber sicherlich nicht besonders groß und jeder andere Kunde, kann auf die 1250er zurückgreifen. Sollte es noch freie Kapazitäten beim 975er Revolution geben, ist die Kundschaft beim Streetfighter Bronx Modell sicherlich um einiges größer.
Besonders der 1250er Revolution Max Motor erfüllt alle Voraussetzungen für einen Streetfighter. Sein drehfreundiger Charakter passt unheimlich gut zu einem Streetfighter der V2 Klasse. Ab 6200 Umdrehungen geht der nochmal richtig zur Sache geht, mit ihm hat Harley-Davidson jedenfalls alle wichtigen Zutaten für den Schritt in eine weitere Sparte der Motorradklassen.
Das einzig wahre Problem ist bedauerlicherweise, das wir hier generell von neuen Kundenkreisen sprechen und für die eigentliche Kernkundschaft wird kaum was über den großen Teich geliefert.
Die Pläne der Bronx liegen bereits seit Jahren in der Schublade, wenn sie die Teile ranbekommen und die Bronx für den europäischen Markt, in den USA zusammenbauen, könnte man die Modelle sogar noch in dieser Saison erwarten, denn schon der Transportweg aus den USA, wäre um die Hälfte schneller und man müsste die Parts nicht erst nach Thailand schicken. Jedenfalls sind die Bronx Namensrechte für Europa am 24.05.2022 bis zum 13.02.2029 wieder verlängert worden, weshalb der schon eingestaubte Ordner wohl wieder nach oben gekommen ist.
Das kostet alles Zeit und Geld, man darf sich eh die Frage stellen, wann die Harley-Davidson Motorräder endlich wieder direkt aus den USA geliefert werden, alles andere macht wirtschaftlich und ökologisch wenig Sinn. Bisher sind es nur Gerüchte und es wäre echt eine Überraschung, aber Harley-Davidson muss sich mehr bewegen um das Vertrauen der Anleger nicht zu verlieren und mit dem besetzen einer weiteren Sparte, nachdem erfolgreichen Start der Pan America ist es durchaus denkbar.