Wen betrifft die Harley-Davidson USA Rückrufaktion der Bremsflüssigkeit?
Im Moment kursieren viele Meldungen zu einer freiwilligen Rückrufaktion von Harley-Davidson USA, in der auf mögliche Bremsprobleme bei einigen Modellen hingewiesen wird.
Es betrifft 31 Modelle aus den Baujahren 2008 bis 2011, die in den USA zurückgerufen werden. Die Wirkung der Bremskraft kann im Falle einer Notbremsung möglicherweise nicht die erwartete Kraft entwickeln.
Es gibt in den USA 43 Beschwerden und bisher 3 Fälle, wo es möglicherweise dadurch zu Unfällen gekommen ist, auch aber nur möglicherweise. Die Verkehrsbehörde in den USA ist aber bei Verdachtsfällen streng und zwingt den Hersteller bis zur Klärung zum handeln.
Es betrifft Fahrzeuge der Modelle V-Rod , Touring und CVO Tourer, mit ABS System, wenn die Bremsflüssigkeit älter als zwei Jahre ist. Dann könnten wegen Ablagerungen in der Bremsflüssigkeit die Probleme beim Bremsen auftreten.
Wer sein Fahrzeug bei einem Harley-Davidson Vertragshändler warten läßt, muss sich darüber keine Gedanken machen, nach zwei Jahren wird bei der Inspektion die Bremsflüssigkeit laut Checkliste gewechselt.
Die Wartung sollte generell nach der Hersteller Checkliste erfolgen!
Was aber schon vorgekommen ist, das Kunden wegen dem Aufwand und der Kosten, die um die 100,-Euro liegen können genau das nicht machen lassen haben. Also sollte man das genau prüfen, auch wenn man ein Fahrzeug mit geführtem Scheckheft gebraucht gekauft hat, ob die Position nicht ausgeschlossen worden ist.
Es gibt derzeit noch keinen offiziellen Rückruf in Deutschland, wer ein importiertes Fahrzeug aus der Modellgruppe hat, sollte es auf jeden Fall in Auftrag geben.
Man darf nicht davon ausgehen, das Harley-Davidson die Kosten übernehmen wird, wenn der Wechsel der Bremsflüssigkeit nach 2 Jahren sowieso auf der Checkliste steht.
Fazit: Wer nach Scheckheft und Checkliste die Wartung beim Harley-Davidson Vertragshändler machen läßt, den betrifft es nicht und wer sie nicht an den Wartungsplan gehalten hat, oder ein Importfahrzeug, oder Fahrzeug ohne nachvollziehbaren Wartungsplan (Werkstattrechnungen) fährt, sollte auf jeden Fall die Bremsflüssigkeit wechseln.
Wann ist die Bremsflüssigkeit zu wechseln?
Diese Empfehlung trifft auch beim PKW zu und nicht nur bei Motorrädern. Die Bremsflüssigkeit sollte nach den Herstellerangaben erfolgen, nicht die Fahrleistung ist davon unbedingt abhängig, die Bremsflüssigkeit kann Ablagerungen bilden und eine besondere Eigenart ist, das sie Wasser anzieht, das den Siedepunkt der Bremsflüssigkeit absenkt und bei einer starken Bremsung entstehen Gasbläschen, die dazu führen können, das man den Bremsdruck verliert. Die Gasbläschen sind komprimierbar und bilden unter Druck einen Puffer, der die Bremsdruck zum Bremszylinder nicht weitergibt. Poröse Bremsleitungen sind genauso ein echtes Problem, in der Regel wird dort bei der Hauptuntersuchen draufgeschaut, aber man sollte die Beschaffenheit der Bremsschläuche auch immer selbst im Blick haben. Es ist auch möglich, die Bremsflüssigkeit prüfen zu lassen, allerdings nicht, ohne die Dichtung danach zu wechseln. Vom Bremssystem sollte man als ungelernter unbedingt die Finger lassen. Wer das System nicht richtig entlüftet, hat hinterher mehr Probleme als vorher. In der Fachwerkstatt wird nicht nur die Bremsflüssigkeit gewechselt, sondern auch die Leitung gespült um alle Wasserreste herauszubekommen. Und die Entsorgung darf auch nur fachgerecht sein, auch wer gerne selbst an seiner Maschine schraubt, bei den Bremsen sollte man keine Versuche eingehen.
Bildnachweis: Symbolfoto Harleysite