Camping oder Hotel? – Was sich auf langen Harley-Touren wirklich bewährt hat
Eigentlich nehme ich mir auf fast jeder Tour vor, diesmal wieder mit dem Zelt loszuziehen. Der Gedanke, irgendwo in der Natur zu übernachten, den Tag am Feuer ausklingen zu lassen und morgens direkt am Wasser aufzuwachen – das hat einfach was. Aber dann kommt oft die Frage: Nehme ich das ganze Camping-Equipment wirklich mit? Oder reicht nicht doch ein Hotel?

Camping – das kleine Abenteuer am Wegesrand
Was mich am Zelten reizt: Schon das Suchen nach dem richtigen Platz ist ein Abenteuer für sich. Es macht unheimlich viel Spaß, den Spot zu finden – am liebsten irgendwo abgelegen, an einem See oder Fluss, mitten in der Natur. Dabei kommt man oft in Gegenden, in die man sonst nie einfach so „reingeworfen“ worden wäre. Und genau das macht diese Art zu reisen aus.

Ich hab das schon mit allen möglichen Harleys gemacht – egal ob mit einem großen Tourer oder der Pan America. Am Ende ist die Pan America für mich am besten dafür geeignet. Wenn du dich mit der Ultra oder einem anderen schweren Tourer in unwegsames Gelände verirrst, kann das schnell zur Abpack-Orgie werden – und allein wird’s dann richtig mühsam. Bei der Pan America ist das anders: Du kannst schnell mal alles abpacken, auch die Koffer sind im Handumdrehen runter, und du bist ohne Hilfe wieder in der Spur.

Wenn dann der richtige Platz gefunden ist – am besten irgendwo an einem schönen See oder Fluss, mit Platz für ein Lagerfeuer – hast du eigentlich alles, was du brauchst. Ich hab für genau solche Abende immer ein, zwei Bier aus der jeweiligen Region dabei, ein Klappstuhl – und nach mir die Sintflut. Mega, wenn das Feuer knistert und man einfach den Moment genießen kann.
Am besten geht das in Skandinavien. In Nordnorwegen habe ich die Erfahrung gemacht, dass dort eine ganz besondere Stille herrscht. Kaum Nebengeräusche, nichts lenkt dich ab – du fährst innerlich komplett runter. Ein echter Tipp für alle, die mal so richtig abschalten wollen.
Unterwegs mit dem Tourer – und den richtigen Leuten
Andererseits hat es auch seinen Reiz, wenn man mit den Kumpels auf den großen Touren unterwegs ist – besonders mit den dicken Tourern. Dann kommt richtig Harley-Feeling auf. Das Fahren, das gemeinsame Ankommen, der Austausch unterwegs – das ist ein ganz anderes Erlebnis. Und man kann sich gegenseitig gut helfen, wenn’s mal drauf ankommt.

Damit kommt man zu einer weiteren Grundsatzfrage: Allein oder in der Gruppe reisen? Ich rede hier nicht von geführten Touren oder organisierten Reisen, sondern eher von der einfachen Überlegung: Wo liegen die Vor- und Nachteile, wenn man allein unterwegs ist oder gemeinsam mit Freunden?
Ich hab beides gemacht – solo, zu zweit, in kleiner Gruppe. Am Ende hängt vieles davon ab, welche Charaktere dabei sind. Mit meinen Buddys ist das unkompliziert. Wir haben keine Berührungsängste, kommen schnell mit anderen Bikern ins Gespräch und setzen uns auch einfach mal zu Leuten an den Tisch. Ich liebe es, auf Reisen neue Menschen kennenzulernen – egal ob Einheimische, Ausgewanderte oder andere, die gerade ebenfalls auf Tour sind.

Aber man muss sich auch ehrlich fragen: Passen wir wirklich zueinander? Wenn du schon vorher weißt, dass es anstrengend werden könnte – lass es lieber. Besonders dann, wenn das Wetter mal ein paar Tage nicht mitspielt und die Stimmung kippen kann. Dann musst du mit Leuten unterwegs sein, mit denen du dich freuen, streiten und auch wieder vertragen kannst.

Meine Erfahrungen nach vielen Touren
Für mich gibt’s keine feste Regel. Ich hab alle Varianten ausprobiert – und jede hat ihren eigenen Reiz. Zelten bringt dich näher an die Natur, näher an das Abenteuer. Das Hotel bringt dich schneller zurück auf die Beine, wenn du einfach durch bist. Die Pan America ist perfekt für die spontane Solo-Tour mit Lagerfeuer, und mit dem Tourer und den richtigen Leuten bekommst du das volle „Harley on Tour“-Feeling.
Die Mischung macht’s. Und das Wichtigste ist sowieso: Dass man überhaupt losfährt.
Was ich dabei gelernt habe: Wir sind im Alltag oft genug irgendwelchen Zwängen ausgesetzt. Termine, Erwartungen, Verpflichtungen – manchmal vergisst man, was man selbst eigentlich will. Genau deshalb sollte man auf Reisen, besonders wenn man abschalten will, auch wirklich nur das tun, was sich richtig anfühlt. Und das bedeutet eben auch: Nur mit den Menschen unterwegs zu sein, mit denen man diese Zeit wirklich teilen will.

Die Auswahl der Begleiter ist dabei entscheidend. Wer dich bremst, dich stresst oder dich in eine Richtung drängt, die du gar nicht willst – der hat auf solchen Touren nichts zu suchen. Es geht um Freiheit – und die beginnt im Kopf.
Text & Bildnachweis: Harleysite – Volker Wolf
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