Mit der Pan America auf dem Autozug von Hamburg nach Lörrach – Teil 1
An einem Freitagabend im September, ging es auf der Pan America 1250 Special los, die Taschen gepackt und ab nach Hamburg Altona, zur Autozug Verladestelle.
Erst musste ich ein wenig suchen, dann stellte ich überraschend fest, das man parallel zum Bahnhof ranfährt und am Ende mitten durch den Bahnhof auf die Wagen fährt. Ich bin mit dem BTE Autozug gefahren, die Verladestelle findet ihr unter dem folgenden Link, auf Google Maps. Das ist eigentlich ganz easy, wenn man erstmal gesehen hat, wie es funktioniert. Mit mir sind 26 weitere Motorräder für den Autozug angemeldet, das hätte ich nicht erwartet, die Biker kommen aus Norddeutschland und viele aus skandinavischen Ländern.
Im Bahnhof von Hamburg Altona
Im Bahnhof von Altona bekommt man eigentlich alles gekauft, falls man noch Hunger verspürt, aber auch im Zug, gibt es Getränke und Süßigkeiten. Mit etwas Verspätung geht es los, ein Autofahrer hatte seine Scheibe nicht geschlossen, das ist beim Kontrollgang festgestellt worden, bis der denn beim Auto war, ist eine halbe Stunde rum gewesen, das kann passieren, ist aber nicht weiter schlimm.
Die Harley-Davidson sollte in den Transportmodus eingestellt werden
Die Böcke werden vom Personal verzurrt, darum braucht man sich nicht kümmern, nur die Alarmanlage sollte deaktiviert sein. Bei einigen Autos ging sie bei der Abfahrt direkt an, wir sind mit Diskobeleuchtung aus dem Bahnhof gefahren, manche denken an sowas einfach nicht, oder wissen nicht, wie man sie deaktiviert.
Bisher gefällt mir das ganz gut, mein Abteil ist groß genug, es sind vier Betten im Liegewagen, es gibt noch einen Schlafwagen mit mehr Komfort. Optimal ist es für zwei Personen, wenn man viel Gepäck dabei hat. Es gibt zwei Waschräume und extra Wc bei jedem Wagen. Auf WLAN muss man im Zug verzichten, aber in der Nacht, sollte das kein Problem sein.
In Karlsruhe wird kurz gestoppt um das Frühstück aufzunehmen
In Karlsruhe werden wir einen kurzen Stopp einlegen, dann kommt das Frühstück an Bord. Die Fahrt geht weiter und rechtzeitig vor dem Eintreffen in Lörrach, gibt es eine Durchsage und wer die Tür vom Abteil geöffnet läßt, dem wird das Frühstück ins Abteil gebracht. Frischer Kaffee und ein Brötchen, in den Schlafwagenabteilen gibt es zwei Brötchen zum Frühstück.
Danach kommen die Infos wie in Lörrach entladen wird, es geht alles sehr entspannt, ich konnte erst die Pan America vom Autozug fahren und meine Packtaschen, habe ich anschließend in aller Ruhe verzurrt.
Gut ausgeruht geht die Fahrt jetzt auf der Pan America weiter
Die Fahrt geht nun auf der Pan America weiter, leider wurde das Open House bei K&M Harley World im Allgäu abgesagt, aber einen Kaffee wird es wohl geben, jedenfalls warten der Manne und ein Freund auf mich Wangen. Das wird eine ca. 250 Kilometerlage Fahrt werden, ich werde über den Feldberg fahren und ca. 3 Stunden für die Tour benötigen.
Der Weg über den Feldberg wurde mir ebenfalls von Harleysite-Community empfohlen und sie hatten recht, eine gute Strecke und ich bekam den ersten guten Eindruck vom Schwarzwald.
Leider bin ich wegen erheblichen Staus im Bereich vom Bodensee, erst etwas spät bei Harley World in Wangen angekommen, aber das sollte an diesem Tag nicht das einzige sein, worüber ich mich noch ärgern werde.
Bei Harley World im Allgäu treffe ich mich mit einem Freund um gemeinsam mit ihm weiter zu fahren
Mein Kumpel Frank wartet schon am Tresen auf mich und der gute Manne ist voll im Einsatz, eigentlich sollte bei ihm Open House sein, das durfte er allerdings wegen einer zu hohen Inzidenz in der Region nicht durchführen. Trotzdem war sein Harley Shop ganz normal geöffnet und dementsprechend kamen die Biker um sich zu treffen.
Man merkt sofort, das es ein familiengeführter Betrieb ist, es wird sich sofort um einen gekümmert, mir gefällt sowas. Als es ruhiger wurde ging es logischerweise direkt um das Thema Pan America.
Ich würde sagen, das der Manne zu den absoluten Pan America Fans gehört, was kann es besseres geben, als einen Harley Dealer, der so hinter seinem Produkt steht. Er hat schon an diversen Erweiterungen für die Pan America gearbeitet und lässt seinen Freund Biker Jo, auf einer Pan America die weite Welt erkunden, das Ziel sind 100.000 Kilometer mit einer Maschine innerhalb von ca. zwei Jahren zu fahren.
Ich habe im Stau etwas viel Zeit verloren
Wie schon erwähnt, ich war viel zu spät dran, denn ich wollte mit meinem Kumpel noch bis nach Sölden fahren, das waren noch ca. 200 Kilometer. Ein kurzes Foto noch mit dem Manne gemacht und danach ging es los, wir sind viel Landstraße und über einen Teil der Alpenstraße nach Österreich gefahren, einem Norddeutschen wie mir, kann man mit den Bergen schon imponieren. Wir sind die 198, über Weißenbach am Lech bis nach Stanzach gefahren, dort ist eine Shell Tankstelle, wo wir vor den Bergen noch volltanken wollten, zumindest war das der Plan.
Ein Missgeschick das die ganze Tour verändert
Als ich vor der Tanksäule stand und den Tankdeckel aufmachen wollte, stellte ich fest, das ich meine Rokkerjacke gar nicht mehr anhatte, in dieser Jacke ist der Tankschlüssel für die Pan America. Ein Blick auf meine Kurznachrichten, war dann ernüchternd, denn Manne hatte mir bereits ein Foto von meiner Jacke geschickt. Wir hatten bis nach Sölden noch 80 Kilometer vor uns und wieder zurück nach Wangen wären 120 Kilometer.
Mein Benzin im Tank reicht laut Bordcomputer noch für 150 Kilometer. Was tun, das war jetzt die Frage, den Tank bekommst nicht auf, ich habe den Schlüssel nicht am FOB, oder sowas, das war reine Dämlichkeit.
Also war die Sache klar, wir müssen wieder zurück und die Tour nach Sölden ist somit Geschichte. Kurz mal den Schlüssel holen und wieder zurück, das hätte es nicht gebracht, ich war schon den ganzen Tag unterwegs und somit war jetzt der Plan zurück in Richtung Wangen und dann in Ravensburg zu übernachten. Bei Manne habe ich meine Jacke wieder eingesackt und der Gute hat uns noch zwei von seinen coolen Kaffeebechern mit Löffel dazu gepackt, das war eine nette Geste.
Die Reserveangabe der Pan America hat Reserven
Ich bin mit der Pan America noch locker bis nach Ravensburg gekommen, der Bordcomputer haut somit ganz gut hin, das war die gute Erkenntnis, nun ging es darum, ein passendes Hotel zu finden, wo man noch einen Absacker nehmen kann, denn der Tag war nun lang genug. Ein Blick auf die Wetternachrichten für den nächsten Tag haben kräftigen Regen voraus gesagt, dann haben wir direkt ein Bier mehr getrunken.
Weil mein Kumpel auch nicht aus der Gegend war und uns nun ein Tag fehlte, haben wir umdisponiert, der Plan war dann, das ich alleine nur eine kleine Runde über irgendeinen Pass fahre und je nach Wetterlage entscheide, wo ich hinfahre.
Weiter geht es im zweiten Teil der Tour-Story und vorweg gesagt, auf diese Wetter-APPs kann man gar nicht s geben. Die versauen einem höchstens den Tag!
Habe bis vor einiger Zeit auch immer den Autoreisezug genutzt, um mit dem Bike in die Alpen zu kommen. Absolut empfehlenswert. Ist kein Schnäppchen aber man kommt entspannt an und man hat sich die Reifen auf der BAB nicht eckig gefahren.