Erstmals habe ich mich auf den Weg in die Schweiz zu den Swiss Harley Days in Lugano gemacht. Damit es nicht nur einfach in die Schweiz geht, habe ich mich in Frankfurt mit zwei Freunden getroffen, um mit ihnen gemeinsam in Richtung Schwarzwald zu fahren.
Die Anfahrt aus dem hohen Norden ist in der Regel immer etwas länger, trotzdem habe ich es noch geschafft, am Vormittag bei den Jungs in Frankfurt einzutreffen. Der Plan war, gemeinsam zu frühstücken, bevor wir die Fahrt über den Schwarzwald in Richtung Swiss Harley Days nach Lugano fortsetzen.
Wir haben einen Plan!
Wie sollte es anders sein, der gute Petrus hat pünktlich zum Start den Hahn aufgedreht und uns klar zu verstehen gegeben, dass es mehr als nur ein Schauer werden sollte. Unser Plan war wie folgt: Es soll in Richtung Schwarzwald gehen, dort wollen wir im Wellnesshotel Sonnenhof-Sonnhalde eine Nacht verbringen und am nächsten Morgen gemeinsam weiter nach Lugano zu den Swiss Harley Days fahren.
Das erste Drama
Das erste Drama geht direkt los, als Mihau seine Garage geöffnet hat, um seine blitzblanke Low Rider S 117 rauszuholen. Seine Low Rider S ist wirklich ein sehr schönes Teil, wenn er mitfahren will, muss sie wohl, oder übel nass und dreckig werden dürfen, denn das Wetter ist wirklich sehr bescheiden.
Der Weg ist das Ziel
Klar, nach kurzer Fahrt war sie genauso dreckig wie die Ultra Limited von Jörg, der ebenfalls einige hundert Kilometer Anfahrt von seinem letzten Etappenstopp hinter sich hatte. Er war bereits einen Tag vorher in Rostock gestartet, hatte aber auf seiner Tour schon richtig schlechtes Wetter, was ihn dazu bewegt hatte, das Spiel so nicht mitzumachen und sich kurzerhand in ein Hotel einzubuchen, um am nächsten Tag weiterzufahren. Nun sind wir drei unterwegs und freuen uns schon auf den ersten Abend an der Bar.
Wie sagt man so schön: “Der Weg ist das Ziel”. Das soll eigentlich heißen, wie wertvoll die Erfahrungen auf dem Weg zu einem Ziel sind. Manchmal sind sie sogar wertvoller als das Ziel selbst. In unserem Fall, sind wir um jeden Kilometer froh, den wir näher an unserem ersten Ziel sind.
Durch Regen und Schwarzwald
Erst ging es über die Autobahn durch Baden-Württemberg in Richtung Bayerischer Wald. Wir sind über Freiburg, die Schwarzwaldstraße entlang, am Schluchsee in Richtung Ühlingen-Birkendorf gefahren. Als wir von der Autobahn runter waren, ließ der Regen nach, und wir konnten zumindest die Tour auf der Schwarzwaldstraße ein wenig genießen. Als wir unsere Unterkunft erreicht haben, waren wir alle froh, auch wenn wir leider kein richtig schönes Biker-Wetter hatten.
Auf uns wartete eine sehr schöne Unterkunft, der gute Jörg hatte sie im Vorweg ausfindig gemacht. Ein Haupthaus, wo die Komfortzimmer sind und in einem weiteren Gebäude an der Straße ist das Restaurant. Es gibt von uns dazu folgende Empfehlung: Die mit Komfortzimmer mit einem geringen Aufpreis lohnen sich, auf jeden Fall. Direkt am Hauptgebäude ist ein Carport für die Bikes, oder man kann in dem Motorradfahrer freundlichen Hotel, auch unter dem Vordach am Eingang parken. So hat man die kürzesten Wege zur Harley, was für immer ein sehr wichtiger Punkt ist.
Vom Regen in die Sonne
Der nächste Morgen begrüßte uns erst mit einem Regenschauer. Nach den ersten gefahrenen zehn Kilometern folgte überraschenderweise die Sonne. Die Laune stieg schlagartig in den grünen Bereich. Unsere Fahrt ging gemütlich über Land, und an schönen Orten machten wir einen Stopp, wie beispielsweise am Zugersee in Arth, der an der E41 liegt. Wer die Strecke kennt, weiß sicherlich, dass es eine sehr schöne Strecke zum Cruisen ist.
Ankunft in Andermatt
Unser erstes Ziel war Andermatt, wo wir für eine Nacht im Radisson Blu eincheckten. Der Innenhof des Hotels, die Piazza Gottardo, war heute Abend die Harley-Davidson Zone. Super Stimmung, viele Biker aus Europa waren gekommen, um der Livemusik zuzuhören und sich an den Ständen reichlich versorgen zu lassen. Hier begann das Vorglühen der Swiss Harley Days.
Andermatt Freedom Ride
Am nächsten Morgen hieß es Aufstellung zum “Andermatt Freedom Ride”. Gemeinsam fuhren wir in fünf Gruppen über den Gotthardpass nach Lugano. Das war der erste „Ride In“ zu den Swiss Harley Days von Harley-Davidson und meine erste Fahrt über den Gotthardpass. Es war der Auftakt zu den Swiss Harley Days 2024, die alle zwei Jahre in Lugano am schönen Lago di Lugano stattfinden.
Wir fahren den Gotthardpass
Wir fuhren in Gruppen über den Gotthardpass, was für mich eine neue Erfahrung war, da ich hier noch nie zuvor gewesen war. Es gibt in der Region natürlich noch viele andere schöne Pässe, die weniger ausgebaut sind und die man ebenfalls befahren kann, aber der bekannteste ist sicherlich der Gotthardpass. Als wir in Lugano ankamen, sammelten wir uns alle, und danach ging es mit Polizeibegleitung zum Event in der Stadt.
Harley-Davidson fährt das volle Programm auf!
Ich war überrascht, wie zentral alles gelegen ist und was Harley-Davidson alles aufgefahren hatte. Die große Bühne, auf der die Bands spielen, findet man nicht einmal mehr am Faaker See, aber hier steht sie mitten in der Altstadt. Für Musiker ist es immer etwas Besonderes, auf einer großen Bühne vor Harley-Davidson-Bikes spielen zu können. Das sorgt nicht nur für tolle Bilder, sondern schafft auch ein stimmungsvolles Gesamtbild für alle Beteiligten.
Die Stände sind entlang des Sees aufgebaut und Harley-Davidson hat einen Expo-Bereich mit den neuen Modellen eingerichtet. Dass hier geführte Probefahrten nicht fehlen dürfen, erklärt sich von selbst. Das Event ist nicht zu groß, bietet aber viel, weil die örtliche Gastronomie in die Veranstaltung integriert ist. Man hat darauf geachtet, dass keine Stände vor den Restaurants aufgebaut sind, sondern diese vielmehr mit einbezogen.
Die Swiss Harley Days sind nur alle zwei Jahre!
Eine große Sache ist die Lage direkt am See, und wer nicht nur auf dem Event seine Zeit verbringen will, kann die Umgebung erkunden. Dazu werde ich für die Zukunft noch etwas ausarbeiten, falls ihr in zwei Jahren dabei sein wollt. Die Swiss Harley Days gibt es nur alle zwei Jahre, und wie ich hörte, plant man für 2025 etwas Kleines in den Bergen. Alle weiteren Infos bekommt ihr rechtzeitig, sobald mehr dazu bekannt ist.
Am Sonntag trennten sich auch die Wege meiner Buddys Jörg und Mihau, mit denen ich gemeinsam über den Schwarzwald zu den Swiss Harley Days gefahren bin. Wir fuhren alle in unterschiedliche Richtungen zurück, und ich musste ja wieder in den Norden, wo die holsteinische Schweiz ist. Ein Schweizer kann damit rein gar nichts anfangen, wenn ich jemandem aus der Schweiz erzähle, wo ich wohne.
Jedenfalls habe ich mir vorgenommen, die Swiss Harley Days in zwei Jahren wieder anzufahren und dann die Gegend ein wenig mehr zu erkunden. See you!!!