Auf der Road Glide ST 117 von den Lofoten in Norwegen nach Schweden und über den Polarkeis
Bucket List Teil 5 – Kälte und Regen am Polarkreis

Bucket List Teil 5

–> Kälte und Regen am Polarkreis

–> Eine wilde Fahrt von Norwegen nach Schweden

–> Panne mit der Road Glide ST!


Meine Abenteuerreise auf der Road Glide ST nach Norwegen geht nun schon wieder dem Ende entgegen und ich mache mich von den Lofoten, zurück in Richtung Süden auf den Weg. Meine Route geht von den Lofoten über Narvik zum nördlichsten Harley-Davidson Dealer in North-Norway nach Ballangen.

Danach werde ich direkt in Richtung Schweden weiterfahren und dabei überquere ich wieder mal den Polarkreis. Bevor es los geht, werde ich mir in dem urigen Best Western Hotel erst mal ein gutes Frühstück reinziehen, damit nicht nur der Milwaukee-Eight mit Power am Morgen durchstartet. Das Hotel, aus der Signature Collection hat im Übrigen von mir eine 5 Sterne Empfehlung erhalten.

Ein gutes Frühstück am Morgen – Auftanken vor der Fahrt!

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Die Fahrt von den Lofoten bis Narvik

Herausgefordert von Kälte und Regen: Die Rückfahrt auf der Road Glide ST 117

Die Rückfahrt auf der Road Glide ST 117 beginnt am Best Western Signature Collection Hotel in Sandtorg, einer malerischen Ecke der Lofoten. Diese Reise, die sicherlich für viele Motorradfahrer ein Traum ist, hat sich zu einer kleinen persönlichen Odyssee entwickelt, die mich durch die wechselhaften Landschaften Skandinaviens führt und mich mit niedrigen Temperaturen und starkem Regen echt gefordert hat.

Die raue Schönheit der Lofoten im Rückspiegel

Der Heavy Breather Luftfilter der ST, saugt kräftig und unüberhörbar die Luft an, als es wieder los ging. Ich verlasse nun die Lofoten, deren raue Schönheit sich wie ein Gemälde in meinem Rückspiegel spiegelt. Meine Route schlängelt sich entlang der norwegischen Küste, vorbei an majestätischen Bergen und tiefen Fjorden.

Ich fahre durch die norwegische Stadt Narvik, die Hafenstadt ist früher schon ein wichtiger Transporthafen für das Eisenerz aus Schweden gewesen, weswegen wir Deutsche in den vierziger Jahren schon mal hier waren.

Vorbei am Hafen von Narvik und über die Hålogaland-Brücke

Hålogaland-Brücke in Narvik

Die Halogaland-Brücke in Narvik, ist mit 1533 Metern Länge und mit einer Spannweite von 1145 Metern die zweitlängste Hängebrücke in Norwegen. Die Brücken und Tunnel in Norwegen, sind generell echt der Hammer, besonders die Tunnelfahrten können allerdings mit der Zeit echt Müde machen, zum Glück gibt es in dieser Region nicht allzu viele davon.

Chinesisches Unternehmen wird beauftragt, die zweitlängste Hängebrücke von Norwegen zu bauen

Mit dem Bau der Halogaland-Brücke, wurde 2013 begonnen und bereits im Dezember 2018 konnte man über die Brücke fahren. Die Norweger haben für den Bau der Hängebrücke ein Unternehmen aus China beauftragt, hätte man beim BER wohl auch mal drüber nachdenken sollen 😆 .

Die Halogaland-Brücke in Narvik, ist mit 1533 Metern Länge, die zweitlängste Hängebrücke in Norwegen
Die Halogaland-Brücke in Narvik, ist mit 1533 Metern Länge, die zweitlängste Hängebrücke in Norwegen

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Auf zum nördlichsten Harley-Davidson Händler in Ballangen

Vorbei am Hafen und den großen Schiffen die vor Anker liegen, ist meine nächste Mission der nördlichste Harley-Davidson Vertragshändler in Ballangen. Der Ort liegt 40 Kilometer westlich von Narvik und der Weg dorthin, führt entlang der E6 an der Küste vom Ofotfjord, über den der Wind vom Nordmeer mit reichlich Druck direkt auf mich trifft und mir klarmacht, dass ich im rauen und arktischen Nordnorwegen unterwegs bin.

Der Stopp beim Harley-Davidson Nord-Norge Dealer ist für mich Pflicht, ich finde den Back Print von dem Dealer-Shirt so genial. Es ist klar, davon habe ich mehr als nur eins, es ist wie eine Sucht 😎 . Ich komme an dem Laden einfach nicht vorbei, ohne was einzukaufen…


Pause beim H-D Dealer: T-Shirts und Kaffee

Hier, umgeben von Gleichgesinnten, eskaliert meine T-Shirt Sammelleidenschaft und ich füge meiner Sammlung ein, oder zwei, oder waren es doch gleich drei ganz besondere und einzigartige H-D Nord-Norge T-Shirts hinzu.

Ich kann es einfach nicht sein lassen! Jetzt genieße ich noch einen dringend benötigten Kaffee um mich wieder aufzuwärmen. Nach einem Smalltalk mit dem Dealer muss ich aber weiter, ich habe noch eine weite Strecke vor mir und es sieht wettertechnisch nicht besonders gut aus.

Die raue Landschaft, zieht mich in ihren Bann

Es zieht mich erst mal die E6 runter, das ist eine der schönsten Straßen Europas und immer wieder fasziniert mich die einzigartige Umgebung, selbst wenn das Wetter nicht wirklich mitspielt. Auf dieser Strecke kommt die YX Saltdal Tankstelle, dort halte ich immer an, wenn ich hier vorbeikomme.

House of Flames

Am Polarkreis ändert sich die Landschaft auffällig

Diese Region ist besonders eindrucksvoll, denn etwa 50 Kilometer weiter südlich beginnt sich die Natur auffällig zu verändern. Das ist der perfekte Zeitpunkt, um innezuhalten und den Moment voll und ganz aufzusaugen. Man sollte auf so einer Tour mit offen Augen und Ohren unterwegs sein und die Natur von Zeit zu Zeit genießen.

Wenn ich die E6 auf norwegischer Seite weiterfahren würde, ist es nicht mehr weit bis zum Polarkreis, wo der Arctic Circle Center (Polarsirkelsenteret) ist, auf schwedischer Seite gibt es einen solchen Center in dieser Region nicht.

Den Arctic Circle Center gibt es in dieser Region, nur auf der norwegischen Seite.

Ein Stopp am Polarkreis ist sicherlich Pflicht, in dem Arctic Circle Center bekommt man neben Souvenirs auch Kaffee geboten.
Ein Stopp am Polarkreis ist sicherlich Pflicht, in dem Arctic Circle Center bekommt man neben Souvenirs auch Kaffee geboten. Mein Weg führt mich aber über Schweden.

Die Route 77 nach Schweden entpuppt sich als eine Herausforderung, die mir die unbändige Natur dieser Region vor Augen führt. Es ist kalt, nass und am Straßenrand liegt selbst im Juli noch Schnee.

Meine Tour geht diesmal zurück über Schweden und ich biege kurz nach der Tankstelle ab, um auf der E77 die schwedische Grenze zu überqueren. Noch bin ich oberhalb vom Polarkreis und halte einfach mal an, es kribbelt irgendwie, man kann es nicht beschreiben, aber nur ein paar Kilometer weiter kommt die Polarkreis Grenze und danach ändert sich wieder alles.

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Der Moment, in dem ich den Polarkreis überquere, ist surreal. Trotz des peitschenden Regens und der stürmischen Winde fühle ich eine unbeschreibliche Euphorie. Die Route 95 nach Schweden entpuppt sich als eine Herausforderung, die mir die unbändige Natur dieser Region vor Augen führt.

Zwischenstopp in Arjeplog – Schweden | Der unerbittliche Regen und die niedrigen Temperaturen von 7-8 Grad zwingen mich zu einem ungeplanten Halt in Arjeplog. Das kleine, einladende Hotel bietet mir eine Zuflucht vor dem stürmischen Wetter und eine Chance, meine Gedanken zu sammeln. Denn jetzt holt mich wieder ein Problem ein, wo ich dachte, dass ich es mit Fett lösen könnte. Meine Stiefel haben sich, wie schon auf Nordkap Tour, wieder mal mit Wasser vollgesaugt.

Diese Stiefel werde ich bestimmt nicht mehr auf meinen größeren Touren anziehen. Kalte Finger und kalte Füsse, sind bei diesen Wetterverhältnissen dein Gegner. Das Problem muss Zuhause dringend gelöst werden. Ich habe noch eine norwegische Bierdose im Gepäck, die wird vernichtet und dann geht es „ab to Lager“, wie wir Norddeutschen sagen.


Regenreise nach Söderhamn – Ein Umweg durch Schwedens Natur

Die Fahrt nach Söderhamn – Am nächsten Morgen, immer noch begleitet vom Regen, setze ich meine Reise fort. Eigentlich hatte ich mir Stockholm als Tagesetappe ausgesucht, aber bei diesem Wetter wird das nicht klappen. Vor allem muss ich sehen, dass ich noch zu Geschäftszeiten ein Hotel auf dem Weg finde, die haben nicht überall rund um die Uhr ihre Rezeption besetzt. So werde ich an diesem Tag ungefähr 680 Kilometer fahren.

Mein neues Tagesziel ist Söderhamn. Leider wird die Fahrt voraussichtlich bei sehr schlechtem Wetter sein, aber gut, damit muss man immer rechnen. In Gedanken habe ich noch die Sonnentage auf den Lofoten, das war schon sehr ungewöhnlich schön. Ich entscheide mich über Nebenstraßen zu fahren, so sehe ich mehr von der Natur und schnell durchziehen sollte man in Schweden sowieso nicht, das kann teuer werden.

Die letzte Etappe durch Schweden

Die Straße 363, die an klaren Tagen schön zu fahren ist, präsentiert sich nun als eine vernebelte, mystische Landschaft. Ich hatte gehofft, auf meiner Reise noch den einen oder anderen Elch zu Gesicht zu bekommen, doch sie schienen sich in den Wäldern versteckt zu halten.

Überraschenderweise begegnete ich stattdessen Rentieren, die eigentlich sehr weit im Süden von Schweden unterwegs waren. Bis dahin war ich davon ausgegangen, dass diese nur in den nördlicheren Regionen anzutreffen sind.

Bucket List Teil 5 - Kälte und Regen am Polarkreis 29
Weißes Rentier in Schweden

Ein Tankstopp in Adak – Unterwegs im Herzen Lapplands

Laut meiner App ist auf dieser Strecke eine Tankstelle. Mein 22,7 Liter Tank ist noch viertelvoll, es wird langsam Zeit, den Tank wieder voll zu bekommen. So sehr viele Tankstellen sind auf dieser Strecke nicht, ich bin wieder mal irgendwo im nirgendwo unterwegs.

Ich komme in den sehr kleinen Ort Adak, der in der Provinz Lappland liegt. Sagenhafte 123 Einwohner hat der kleine Ort, einen kleinen Shop und eine einzelne Tanksäule im Zentrum des Dorfes. Aber die eine reicht mir vollkommen! In dem Shop gibt es noch schnell einen Kaffee, den ich mit rausnehme und was sehe ich da, auf dem Parkplatz vor dem Shop, steht ein alter Audi 80L. Krass, das Teil ist irgendwann aus den 70er Jahren, damit fahren sie hier zum einkaufen.


Aufwärmen in Lycksele – Eine Tankstellenpause mit Kaffee

Der Regen hat nachgelassen und die Straße trocknet wieder ab, aber fürchterlich kalt ist es. Das Thermometer schafft keine 10 Grad, also ist der Plan in dem nächst größeren Ort Lycksele, an einer Tankstelle aufwärmen. Nach weiteren 110 Kilometern, erreichte ich Lycksele und finde sogar eine K- Tankstelle. Das ist perfekt, denn ich habe ja noch den K-Kaffeebecher vom Dirk, als ich bei ihm zum Stopp in der Nähe von Lillehammer war.

Dirk Voelzke ist schon vor vielen Jahren nach Norwegen ausgewandert und wohnt nun mitten in der Natur.
Dirk Voelzke ist schon vor vielen Jahren nach Norwegen ausgewandert und wohnt nun mitten in der Natur. Von ihm habe ich den K-Kaffeebecher geschenkt bekommen.

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Kaffeebecher Missverständnis an der schwedischen Tankstelle

Ich bin direkt rein in die Tanke und ran an die Kaffeemaschine um den Kaffeebecher voll zu machen. Der Hunger sollte auch noch gestillt werden, also an der Kasse die Bestellung für einen kleinen Snack aufgeben. Den K-Kaffeebecher habe ich nicht wirklich im Kassenbereich positioniert und nur was zu essen bestellt. Jetzt gab es von der freundlichen Schwedin an der Kasse erstmal eine Belehrung! Ich wäre ja nicht mehr in Norwegen, sie würde aber dieses Mal ein Auge zudrücken.

Ja, das ist so eine Sache: Man darf den Becher nur bei norwegischen Circle K Tankstellen nutzen, um kostenlos Kaffee nachzufüllen. Das war mir natürlich nicht bekannt.

Jedenfalls war in der Tanke direkt erst mal für Aufmerksamkeit gesorgt, es gibt zwischen den Norwegern und Schweden schon gewisse Unterschiede, wurde mir von ein paar schwedischen Bauarbeitern zugerufen und das wären nicht nur die unterschiedlichen Kaffeebecher 8-). Und zack waren wir im Gespräch, echt nette Typen, aus dem „Earthmoving Business“, wie sie selbst sagten. Auf Deutsch gesagt, es waren die Baggerfahrer, die mit den großen CAT Baggern und Baumaschinen die neue Strasse durch den Wald ziehen.

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Geheimnisse im Wald und das Rätsel der alten Harley

Dabei berichteten sie mir von einem Roman, der von diesem Wald handelt, wo sich ein seltsamer Mensch und Einzelgänger, der nicht in das soziale Muster passte, früher eine alte Harley gekauft hat, um mit ihr Holz aus dem Wald zu fahren. Die Geschichte klang ziemlich gruselig. Der Roman erzählte von einem höchst ungewöhnlichen Waldbewohner, die Frage war für mich nachher, was der Besagte sich für eine Harley gekauft haben könnte.

Die WLA ist ja erst ab 1940 produziert worden und in dem Roman ging es um den Zeitpunkt von 1920 bis 1940. Dann kann es natürlich sein, das es noch eine Flathead gewesen sein könnte. Er muss in Schweden ja irgendwie ohne das heutige Internet an das Teil rangekommen sein, so handelte es sich ziemlich sicher um etwas vom Militär.

Der Roman basiert auf einer wahren Geschichte

Wie ich verstanden habe, basiert diese wahre Begebenheit auf dem Zusammenhalt einer Familie, der eigentliche Einzelgänger hatte wohl beschlossen, mit seiner Familie im Wald zu leben. Die Harley war bestimmt ein überbleibsel aus dem Krieg, die er für seine Waldarbeiten eingesetzt hat. Das interessiert mich schon, was da wirklich los war, die Story hörte sich jedenfalls etwas kurioser an, als jetzt angedeutet. Aber das Buch gibt es leider nur auf schwedisch. –> Link

Wir haben viel gelacht, die sehr gute Unterhaltung passt bloß nicht wirklich in meinen Zeitplan. Allerdings finde ich es klasse, wenn man neue Menschen aus den jeweiligen Ländern, die man besucht, kennenlernt und sich mit ihnen irgendwie unterhält.

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Durch Schwedens Wälder nach Sollefteå – Eine Reise abseits der Großstadt

Weiter geht es über die Landstraße 365, die irgendwann in die 90 übergeht. Ich fahre mitten durch das schöne Schweden, hier sind viele Wälder und kaum irgendwelche Ortschaften zu sehen. Mein nächster geplanter Tankstopp ist Sollefteå, bis dorthin sind es noch ca. 230 Kilometer, für die ich ungefähr drei Stunden brauchen werde.

Sollefteå ist eine Kleinstadt, hier trifft sich die Jugend in der Nähe der Tankstelle. Es ist keine Überraschung, auch in diesem Ort fahren sie alte Autos, als ich am tanken war, checkten sie gerade ein altes US-Car ab. Die jungen Schweden leben anders, gefühlt haben sie noch mehr Benzin, als Playstation im Blut.

Von Timrå nach Söderhamn – Eine nasse und kalte Herausforderung

Weiter geht es, ich werde noch 100 Kilometer über Land bis nach Timrå fahren und danach geht es etwas schneller, auf der E4 150 Kilometer bis zu meinem Tages-Etappenziel nach Söderhamn. Auf der E4 fängt das schlechte Wetter wieder an, es ist weiterhin kalt und jetzt wird es leider wieder feucht, um die Nase rum. Das Hotel habe ich erst kurz vor meinem Ziel gebucht, als ich abschätzen konnte, das ich den Tag noch soweit fahren werde.

In Söderhamn angekommen, spüre ich die Erschöpfung, aber auch die tiefe Zufriedenheit, die ein solches Abenteuer mit sich bringt. Die letzten 100 Kilometer waren wirklich schlimm, besser wäre es für den nächsten Tag gewesen, zumindest noch bis Kopenhagen zu fahren, es war aber einfach zu kalt und Nass für so einen Ritt, in so einem Fall muss man seine Grenzen kennen.

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Der Endspurt, heute stehen 1000 Kilometer an: Von Söderhamn aus führt mich mein Weg über Stockholm nach Dänemark. Das Wetter sieht wieder nicht gut aus, aber man gewöhnt sich dran, wenn es direkt in den Regenklamotten los geht, kommt es einem nur halb so schlimm vor. Heute muss ich Kilometer machen, deswegen geht es über die E4, erstmal in Richtung Dänemark. Mein heutiges Tagesziel ist meine Base in Deutschland, ich möchte nach Hause und habe 1000 Kilometer vor mir.


Auf direktem Kurs nach Dänemark über die Øresund Brücke

In Stockholm bin ich schon öfter gewesen, deswegen fahre ich an der schönen Stadt vorbei. Ich habe mich dazu entschieden, über die Øresund Brücke nach Dänemark überzusetzen. Die Fährfahrt nach Dänemark, von Helsingborg nach Helsingør, würde zwar eine willkommene Pause von der Straße bieten, aber über die Øresund Brücke bin ich etwas schneller.

Øresund Brücke nach Dänemark
Øresund Brücke nach Dänemark

Stürmische Fahrt durch Dänemark auf dem Weg zur Fähre

Durch Dänemark ziehe ich nur durch, das meiste habe ich schon hinter mir, von der Øresund Brücke nach Rødby sind es nur 160 Kilometer, tanken will ich erst in Deutschland wieder, diese Idee erweist sich noch als große Fehlentscheidung. Ich habe mir ausgerechnet, wenn ich zügig durchfahre, könnte ich eine Punktlandung machen und direkt, ohne zu warten auf die Fähre fahren. Wobei die Scandlines Fähren am Tag 45 mal fahren und nur 45 Minuten für die 21 Kilometer lange Überfahrt benötigen.

Es ist typisch für Dänemark, dass hier ein kräftiger Wind weht, ich kam mir ein wenig vor, als ob ich mit einer fahrenden Telefonzelle unterwegs wäre, die Road Glide ST ist ja nicht gerade ein Aerodynamic Wunder und drückt mit ihren 105 PS gegen den starken Wind, der über das Land fegt. Je näher ich an das Meer komme, umso stürmischer wird es, ich hätte doch mal an der letzten Tankstelle noch anhalten sollen.

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Ein niederländischer Retter in Dänemark

Ihr könnt euch denken, was passiert ist! 2 Kilometer vor der Fähre bleibe ich wegen Spritmangels auf der E4 liegen, was ein Mist. Ich konnte den Fähranleger schon fast sehen, das ist jetzt echt ein Problem. Kaum Verkehr auf der Straße, den erstbesten Wagen habe ich direkt mal angehalten, ein junges Pärchen aus Frankreich, die wollten zur Fähre und hatten keine Zeit für mich, dann kommt das nächste Auto, wieder stelle ich mich winkend auf die zweispurige, in der Hoffnung er hält an.

Das Auto stoppte und ein junger Typ saß drin, er hat mich sofort ins Auto eingeladen und es ging los. In Rødby Sogn, nur 1,5 Kilometer von meiner Pannenstelle entfernt, gibt es eine Tankstelle, sagte mir Job. Die Road Glide habe ich erstmal mit Warnblinker stehen lassen und bin mit ihm los. Job kommt aus den Niederlanden und arbeitet am neuen Fehmarnbelttunnel.


Ein glücklicher Zufall und ein hilfsbereiter Retter

Das war reiner Zufall, denn Job musste von seiner Unterkunft noch mal zurück, weil er seinen Schlüssel im Büro vergessen hatte. Er hat noch zwei leere Flaschen aus dem Office geholt und ist mit mir zur Tankstelle gefahren, er musste ja wieder zurück und hat mir angeboten mich wieder mitzunehmen. So viel Glück muss man erstmal haben, Job ist ein richtig cooler Typ, kurz Tanken und dann hat er mich zurück zur Road Glide gefahren. Vielen Dank nochmal Job, mir in dieser Situation so zu helfen, ist keine Selbstverständlichkeit.

Die Road Glide springt direkt wieder an, die Sonne geht langsam unter, nun aber los, nochmal zur Tankstelle in Rødby Sogn, aber diesmal zusammen mit der Road Glide ST. Einen Liter habe ich vorhin an der E4 eingefüllt und an der Tankstelle bekomme ich nochmal 22,33 L Benzin in den Tank nachgefüllt, heute gehe ich kein Risiko mehr ein.

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Heimkehr nach einem Abenteuer

Nun geht es weiter zur Fähre, die mich nach Puttgarden, auf der Insel Fehmarn übersetzen soll. Ich muss gar nicht lange warten und komme direkt mit der nächsten Fähre mit. Von der Insel Fehmarn geht es weiter in Richtung Heimat, eine Route, die in der Dunkelheit ihren eigenen Charme entfaltet. Bei Vollmond durch die Wälder bei uns, bedeutet, dass man besonders auf Wildwechsel aufpassen muss. Nach 1000 Kilometern und wieder reichlich Aufregung bin ich gut und glücklich Zuhause angekommen.

Abschluss: Diese Reise war mehr als nur eine Tour; sie war wieder eines meiner Abenteuer, das ich erleben durfte. Dabei war ich nur 10 Tage weg und habe auf dieser Reise einen wichtigen Punkt auf meiner Bucket List abhaken können! Jetzt, wo es spät am Abend ohne den Milwaukee-Eight Motor im Hintergrund still um mich herum wird, lasse ich dieses Gefühl von Erfüllung wirken, bevor das nächste Kapitel meiner Reisen beginnt.

Text und Bildnachweis: Harleysite Volker Wolf


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Auf der Road Glide ST 117 von den Lofoten in Norwegen nach Schweden und über den Polarkeis

Bucket List Teil 5 – Kälte und Regen am Polarkreis

Auf der Road Glide ST 117 von den Lofoten in Norwegen nach Schweden und über den Polarkeis …
Eine wirklich sehr schöne Unterkunft auf den Lofoten, hier würde ich jederzeit wieder übernachten.

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Bucket List – Die Lofoten auf der Road Glide ST entdecken Teil 4 Der Tagesplan im vierten Teil! Neues Hotel …
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Eine wirklich sehr schöne Unterkunft auf den Lofoten, hier würde ich jederzeit wieder übernachten.
Bucket List – Die Lofoten auf der Road Glide ST entdecken – Teil 4

Bucket List - Die Lofoten auf der Road Glide ST entdecken

Teil 4

Der Tagesplan im vierten Teil!

Heute habe ich die zweite Nacht auf den Lofoten verbracht, der gestrige Tag mit der Fahrt zum Haukland Beach und dem Wikinger Museum war für den Start schon klasse. Es zieht mich nun ca. 220 Kilometer weiter in den nördlichen Bereich der Lofoten. Am gestrigen Abend habe ich ein kleines Hotel in Sandtorg gefunden. Erst bin ich aus dem Hotelangebot nicht schlau geworden, aber die wichtigsten Dinge passten. Die wären: Ein gutes Frühstück, eigenes Bad mit WC und möglichst in der Nähe vom Meer. Preislich gesehen würde ich schöner wohnen vorziehen, bin ja schließlich auf den Lofoten und nicht nur auf der Durchreise.

Ich habe ein Hotel aus der Best Western Signature Collection gefunden

Das Hotel sah auf den Bildern zwar nicht besonders modern aus, gehört aber zur Best Western Signature Collection, was bedeutet, dass dieses Hotel nicht den Markeinschränkungen unterliegt und in der Regel privat geführt wird. Jedenfalls habe ich dort gebucht und jetzt noch eine richtig schöne Strecke raussuchen, ich bin ja nicht wegen den Hotels auf der Insel. Ich habe wieder sehr schönes Wetter und der Plan ist, eine Strecke zu finden wo ich entspannt auf der Harley am Meer entlang fahren kann.

Diese Tour bin ich sehr spontan angegangen, weil sich das Zeitfenster gerade ergeben hatte, deswegen gab es keine Vorbereitung, was für mich aber nicht sonderlich schlimm ist. Ich kenne allerdings durchaus Harley-Biker, die ihre Touren bis ins Detail durchplanen, das kann richtig Spaß machen und gehört mitunter dazu. Für mich ist es auf die spontane Art mehr Abenteuer, jedoch bin ich alleine unterwegs, dann ist es in der Regel kein Problem irgendwo unterzukommen, oder so lange zu fahren, bis man was gefunden hat.

Ich habe wohl eine der schönsten Strecken am Meer entdeckt

Die Road Glide hat die BoomBox GTS Navigation, im Grunde ist es einfach, eine schöne Strecke zu finden, man muss nur das Ziel eingeben und Aussichtsreichste, schnellste, kürzeste oder kurvenreichste Strecke auswählen, je nachdem, welche BoomBox ihr habt, sollte ihr diese Begriffe im Bereich der Routenoptionen finden.

Hier ist die Bedienungsanleitung für die BoomBox GTS ab 2019:

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Wie schon erwähnt, es sind ca. 220 Kilometer, für die ich laut Navigation dreieinhalb Stunden benötigen soll. Das passt doch, so kann ich den Tag über ganz gemütlich in den Norden der Lofoten fahren.

Auschecken aus meiner Unterkunft am Hafen von Ballstad ist angesagt, diesmal ist es die total liebe Ehefrau. Ihr Mann ist Fischer, er fährt früh morgens mit dem Fischerboot auf das Meer zum fischen. Nicht so wie früher, eher zum Hobby, oder um mit Besuchern eine Angeltour zu machen. Wenn ich das vorher gewusst hätte, wäre ich vielleicht einfach mal mitgefahren. Auf den Lofoten gibt es viele Seeadler zu sehen, die spektakulär Fische jagen und wenn man richtig Glück hat, bekommt man sogar Wale zu sehen.

Es gibt am unteren Zipfel der Lofoten die Vogelinsel Røst, dort sind in den Felsen die Papageitaucher Zuhause. Auf die Insel kommt man nur mit dem Boot, wer spaß am fotografieren und ein gutes Teleobjektiv hat, für den könnte der Tipp lohnenswert sein. Die Lofoten haben viel zu bieten, man sollte gerne etwas mehr Zeit mitbringen, als meiner einer.

Auf geht die Fahrt, in Leknes geht es rechts ab in Richtung Meer. Es ist die 815, auf der ich jetzt unterwegs bin. Auf dieser Straße sollte man bleiben, ansonsten kann man noch die untere Hälfte auf der 817 mitnehmen. Ich fahre die 815 und nach ein paar Kurven öffnet sich vor mir das Bild der weiten Natur und ich sehe das offene Meer.

Ich halte inne, um den atemberaubenden Anblick zu genießen. Der Himmel ist von strahlendem Blau durchzogen, während sich die Sonnenstrahlen auf dem ruhigen Meer widerspiegeln. Die salzige Meeresbrise weht mir sanft um die Nase und lässt mein Herz vor Aufregung höher schlagen.

Die Straße schlängelt sich weiter entlang der Küste, während ich das Gefühl von Freiheit und Abenteuer in mir aufsteigen spüre. Das Rauschen der Wellen begleitet vom Sound der Road Glide ST, wobei man besonders das schnorcheln vom Screamin Eagle Heavy Breather Luftfilter hört. 

Während ich langsam fahre, kann ich förmlich die unendlichen Weiten des Ozeans spüren, die sich vor mir erstrecken. Ich habe davon eine kurze Filmaufnahme gemacht, ich denke ihr könnt meine Emotionen nachvollziehen.

Direkt am Meer entlang, auf der 815

Ich halte ich immer wieder an, um die Aussicht zu genießen und Fotos von diesen unvergesslichen Momenten zu machen. Ich fühle mich lebendig und frei, während ich mit meiner Harley die Küste Norwegens erkunde, somit habe ich das Ziel meiner Reise in den Gedanken erreicht.

Nach ungefähr 40 Kilometern sehe ich die Sundklakkbrua Brücke vor mir, nun bin ich wieder auf der Hauptstraße E10, die  im Süden der Lofoten in Å i Lofoten, am Fährhafen anfängt und in dem Ort Bjerkvik nördlich der Lofoten zu Ende ist und in die E6 übergeht. Die E6 hat ihren höchsten Punkt kurz vor dem Nordkap in Olderfjord, man könnte also direkt durchfahren.

Das habe ich aber wirklich nicht vor, dort war ich 2017 schon und nun wartet ein tolles Hotel in Sandtorg auf mich.

Nachdem ich jetzt wieder im inneren der Insel unterwegs bin, staut sich plötzlich der Verkehr vor mir. Stau ist in Norwegen sehr ungewöhnlich, den hat man eigentlich nur, wenn vor einem ein Unfall, oder eine Baustelle ist.

In meinem Fall kam mir  aber ein aufgeregtes Rentier die Straße entgegen gelaufen, die Zunge hing schon weit raus,  das Tier war sichtlich aufgeregt, wird aber sicherlich irgendwann von allein die Straße wieder verlassen, die Norweger sind in dem Fall sehr entspannt und halten einfach an, um das Tier nicht zu gefährden.

Bei Wildunfällen und bei Unfällen mit Personenschaden, muss in Norwegen die Polizei unter 112, oder 113 gerufen werden. Wobei es ja generell die europäische Notrufnummer 112 gibt, mit der sollte das im Notfall immer klappen.  

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Wie so oft, ist die Versicherung bei Fahrten ins Ausland wieder ein Thema, genauso wie es eine Osteuropa Klausel gibt, mit der wir uns beschäftigen mussten, als es zum 120th Anniversary nach Budapest ging. Es gibt eine „Haarwild-Klausel“ in der Teilkasko-Versicherung, die genau regelt, was bezahlt wird und was nicht. Das kommt auf deinen Vertrag und Versicherer an, während Rehe, Hirsche, Hasen, Wildschweine, Murmeltiere, Füchse, Dachse, Luchse, Gämsen und Fischotter in der Regel dazugehören, sind Igel, oder Kriechtiere nicht dabei.

Und genauso wenig gehören Haustiere oder Nutztiere wie Hunde, Katzen, Kühe oder Pferde zum Haarwild. Rentiere, die in den Kreuzworträtseln  auch „Ren“ genannt werden, sind die Nutztiere der Lappen.  

Im nächsten Teil fahre ich über den Polarkreis nach Schweden

Am Ende habe ich auf den Lofoten in Sandtorg wieder einen tollen Spot gefunden, an dem ich mich direkt am Meer so richtig entspannen konnte. Das ist eine Besonderheit an Norwegen, diese außergewöhnliche Stille, je höher man in Norwegen kommt, umso stiller wird es um einen herum.

Im nächsten Teil geht es wieder in Richtung Heimat, ich fahre über den Polarkreis in Schweden und es ist komplett vorbei mit dem schönen Wetter. Aber das weiß man über den hohen Norden schon vorher, dass es mitunter richtig nass werden kann. Ich habe dafür mega Sonnentage auf den Lofoten gehabt, das war jetzt erstmal viel wichtiger.

Text und Bildnachweis: Harleysite, Volker Wolf 

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Auf der Road Glide ST 117 von den Lofoten in Norwegen nach Schweden und über den Polarkeis

Bucket List – Kälte und Regen am Polarkreis – Teil 5

Bucket List Teil 5 –> Kälte und Regen am Polarkreis –> Eine wilde Fahrt von Norwegen nach Schweden –> Panne mit der Road Glide ST!

Harley-Davidson Road Glide ST 117 Lofoten

Bucket List – Mit dem Motorrad auf die Lofoten – Teil 1

Im ersten Teil geht es von Schleswig-Holstein, über Dänemark nach Norwegen. Meine Etappen in Norwegen gehen von Larvik nach Vikersund, Lillehammer, Trondheim.

Harley-Davidson Road Glide ST 117 Lofoten Teil 2

Bucket List – Trondheim – Polarkreis – Lofoten – Teil 2

Im zweiten Teil geht es von Trondheim nach Mo i Riana in Nordnorwegen und über den Polarkreis nach Bodo, wo der Fährhafen zu den Lofoten ist.

Harley-Davidson Road Glide ST 117 Lofoten Teil 3

Bucket List – Die Lofoten in Norwegen Teil 3

Mit der Road Glide ST 117, auf den Lofoten in Norwegen unterwegs. Der neue Tag auf den Lofoten in Norwegen beginnt mit einem Plan!

Eine wirklich sehr schöne Unterkunft auf den Lofoten, hier würde ich jederzeit wieder übernachten.

Bucket List - Die Lofoten auf der Road Glide ST entdecken - Teil 4

Eine wirklich sehr schöne Unterkunft auf den Lofoten, hier würde ich jederzeit wieder übernachten.

Harley-Davidson Road Glide ST 117 Lofoten Teil 3
Bucket List – Die Lofoten in Norwegen Teil 3

Bucket List – Die Lofoten in Norwegen Teil 3

Mit der Road Glide ST 117, auf den Lofoten in Norwegen unterwegs.

Der neue Tag auf den Lofoten in Norwegen beginnt mit einem Plan! Ich bin in Ballstad am Hafen, ziemlich mittig auf den Lofoten. In der ersten Nacht hatte ich direkt Angst um die Road Glide ST, die genau vor meiner Tür stand. Es stürmte die Nacht über echt heftig und der Wind kam über das Nordmeer direkt in den Hafen und ließ die Harley mächtig schaukeln, sowas hatte ich bisher noch nie gesehen, aber zum Glück ist sie standhaft geblieben.

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Zuerst lernt man auf den Lofoten, das man wettertechnisch auf alles gefasst sein muss, von einer Minute auf die andere kann sich hier alles drehen. Nach dem Wind und Regen kam der Nebel und als ich um 9:00 Uhr morgens aus dem Haus bin, kam direkt die Sonne raus, oder sagen wir mal, sie war zu sehen, denn so richtig untergehen will sie zu dieser Jahreszeit nicht wirklich.

Mein heutiger Tagesplan

  • Bäcker suchen und ausgiebig frühstücken
  • Tank voll machen
  • Einkaufen im Shopping Center
  • Den Haukland Beach anschauen
  • In das Wikinger Museum fahren.
  • Den Sonnenuntergang im Hafen von Ballstad genießen

Ein gutes Frühstück beim Bäcker in Leknes

Ich brauche erstmal ein gutes Frühstück und dank Google Maps, habe ich den richtigen Bäcker in Leknes gefunden. Der Bäcker heißt „Lofoten Bakeri“ und ist genau gegenüber von der Tankstelle, das kann man sich einfach merken. Hier bekomme ich mein Frühstück und kann im Anschluss die Harley wieder volltanken, damit ich heute die Insel erkunden kann.

Allem voran muss allerdings erstmal eingekauft werden, immerhin habe ich ja jetzt einen Kühlschrank in dem Haus und eine Nacht werde ich noch dranhängen, bevor ich meinen Standort auf der Insel etwas weiter in Richtung Norden verlagern werde. Das Benzin hat im übrigen 25,59 Norwegische Kronen auf den Lofoten gekostet. Also ca. 2,17 der Liter, das ist schon echt heftig, ohne Moos nix los im guten Norwegen.

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Erstmal im Shopping Center einkaufen

Ungefähr 500 Meter vom Bäcker entfernt, ist ein Shopping Center, wo viele aus dem Umland einkaufen fahren. Der Lofotsenteret ist jetzt genau das Richtige für mich. Ich finde solche Geschäfte klasse, wo viele einheimische Einkaufen gehen. Ich bin erstaunt, direkt neben dem Eingang ist ein Parkplatz speziell für Motorräder, wo gibt es denn sowas, habe ich mir gedacht. Die Road Glide ST bekommt eine eigene Parkbucht, echt genial.

Eine freundliche Norwegerin hilft mir an der Waage

In dem Center bekommt man alles Mögliche, Apotheke, Pizza und alles was in einem normalen Einkaufsladen zu finden ist. Ich bin bei den Bananen etwas verzweifelt, man soll die Bananen wie bei uns auf die Waage legen und den Aufkleber drauf kleben, blöd nur, das sie keine Bilder auf der Waage haben, hier sind nur lauter Bezeichnungen, nichts mit Bana, oder so ähnlich.

Spontan kam mir eine freundliche Norwegerin zur Hilfe, die erkannt hat, dass ich etwas aufgeschmissen vor der Waage stand. Es muss irgendeinen norwegischen Überbegriff für Bananen geben, ich weiß bloß nicht, wo sie drauf gedrückt hat, also wieder nichts gelernt. Egal, ich habe mich mit den wichtigsten Dingen eingedeckt und nun geht es wieder los, zurück zum Hafen in meine Unterkunft und mein Plan für den Tag steht, nun muss es irgendwann losgehen. Ist gleich Mittag, aber jetzt geht es erstmal zum Haukland Beach, der auf der anderen Seite von Ballstad liegt.

Auf dem Weg zum Haukland Beach
Auf dem Weg zum Haukland Beach

Der Haukland Beach auf den Lofoten

Schon die Fahrt zum Haukland Beach ist richtig cool, schöne Kurven und neuer tiefschwarzer Asphalt führen zum Beach. Die totale Idylle und Norwegen zeigt sich bei schönstem Wetter, von seiner besten Seite. Es geht ein Stück entlang am Meer und dann sehe ich die ikonische Bucht schon vor mir!

Der Haukland Beach auf den Lofoten und die Road Glide ST 117
Der Haukland Beach auf den Lofoten und die Road Glide ST 117

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Der Haukland Beach und das türkisblaue Wasser

Das außergewöhnliche an dem Haukland Beach, ist sein türkisblaues Wasser und der weiße Sandstrand, der einen glauben lässt, man wäre in der Karibik. Er ist einer der schönsten Strände in Nordeuropa und lädt visuell zum sofortigen Baden ein. Allerdings sind wir 300 Kilometer nördlich vom Polarkreis und hier oben hat das Wasser höchstens 10 Grad, wenn der Golfstrom gute Laune hat, läßt er die Wassertemperatur im August, mitunter sogar mal auf 13 Grad ansteigen, also nichts für Warmduscher. Der Golfstrom ist die mächtigste Meeresströmung und hat seine Ausläufer bei den Lofoten.

Als Norddeutscher bin ich frische Meeresluft gewohnt

Man sagt ja immer, dass wegen dem Golfstrom auf den Lofoten so ein mildes Klima herrscht, ich verstehe unter mild eigentlich was anderes. Einige Fische empfinden das vielleicht so, wie beispielsweise der Kabeljau, er kommt im Winter zum ablaichen in diese Region. Ich bin als Norddeutscher gute Luft gewohnt, wer aus dem Pott kommt, wird sich sicherlich wie im siebten Himmel fühlen.

Instagram Hotspot Haukland Beach auf den Lofoten
Instagram Hotspot Haukland Beach auf den Lofoten

Der Haukland Beach ist ein Instagram Hotspot

Der Haukland Beach ist sogar ein Instagram Hotspot und besonders Fotografen haben diesen Strand für sich entdeckt. Ein Fotograf und YouTuber aus Deutschland hat sogar seine Firma nach dem Strand benannt. Aber gut, gesehen, fotografiert und für gut befunden, die Fahrt geht jetzt weiter. Ich bin durch den Tunnel weiter zum Uttakleiv Beach gefahren. Auch ganz schön, hier muss ich nur so weit laufen, um an den Strand zu kommen, ich will ja noch in das Wikinger Museum, es geht also ohne Strandbesuch weiter.

Das Wikinger Museum Bøstad

Das Wikinger Museum liegt nördlich von diesem Inselabschnitt. In einer knappen halben Stunde bin ich entspannt auf dem Parkplatz vor dem Museum angekommen. Hier ist richtig was los, jede Menge Camper und Busse. Eigentlich nicht so meine Welt, aber was solls, will ja was über die norwegische Kultur erfahren, werde das schon überstehen.

Zu meiner Überraschung stehen zwei Harleys aus Deutschland auf dem Parkplatz, bin ich wohl nicht der Einzige, der sich für die norwegische Kultur interessiert.

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Häuptlingssitz der Wikinger in Bøstad

Genauer gesagt, ist das Wikinger Dorf in Borg, es ist leicht zu finden. Ich bin dort über 2 1/2 Stunden gewesen, es gibt im Bereich vom Eingang eine Kantine, wo man Essen und auch Kuchen bekommt. Ich habe bei der ganzen Nummer einen Fehler gemacht, normalerweise informiere ich mich vorher immer, bloß dieses Mal bin ich einfach drauf los. Dieses Wikinger Dorf existierte ca. 400 Jahre, von 500 n. Chr. bis 900 Jahre n. Chr.. Es war ein große Sippe und der letzte bekannte Häuptling Olaf Tvennumbrunni, hat 900 n. Chr. plötzlich aus unbekannten Gründen das Dorf und die Lofoten mit seiner ganzen Sippe in Richtung Island verlassen.

Das heutige Museum ist ein sehr großes Areal, das man zu Fuß abmaschiert. Wer sich für die Geschichte interessiert und plant, dieses Wikinger Museum ebenfalls zu besuchen, der sollte einen Blick auf die folgende Webseite werfen: Spektrum. Dort sind alle Infos sehr gut aufgeführt, wer die Seite vorher gelesen hat, bewandert das Museum aus einem ganz anderen Blickwinkel. Im Nachhinein betrachtet, hat sich der Besuch für mich gelohnt, aber wie gesagt, man sollte fit sein, ich hatte dazu top Wetter, wenn es stürmt, würde ich mir nur die Ausstellung im Bereich vom Eingang und das Langhaus ansehen.

Der Abend in meinem Häuschen am Hafen

Ich habe immer noch Top Wetter und Cruise auf der Harley entspannt über die Insel. Wenn man die Seitenstraßen fährt, ist es noch schöner und irgendwie fährt man immer am Meer entlang, einfach schön. Am späten Nachmittag geht es auf der Road Glide ST wieder zurück in die Richtung von meinem kleinen Häuschen im Hafen von Ballstad. In meiner Unterkunft angekommen, versorge ich mich erstmal mit dem, was ich im Shopping Center eingekauft habe.

Der Hafen in Ballstad auf den Lofoten - Sonnenuntergang
Der Hafen in Ballstad auf den Lofoten – Sonnenuntergang

Norwegen entschleunigt einen komplett

Den Sonnenuntergang genieße ich vor meinem Haus, auf einer kleinen Bank. Jetzt einfach mal gar nichts machen und in die Luft gucken. Mega, wie entspannt das Leben sein kann, wenn Mann, oder Frau am richtigen Ort ist. Am nächsten Tag geht es weiter, ich habe ein ultra schönes Hotel und eine traumhafte Strecke ausfindig gemacht. Das es noch eine Steigerung zu meinem Haus am Hafen geben kann, hätte ich nicht erwartet. Im vierten Teil erfahrt ihr, wie es weiter geht.

Text & Bildnachweise: Volker Wolf / Harleysite



Harley-Davidson Road Glide ST 117 Lofoten Teil 2
Bucket List – Trondheim – Polarkreis – Lofoten Teil 2

Bucket List – Trondheim – Polarkreis – Lofoten – Teil 2

Die Tagesetappen

  • Tag 3: Trondheim – Mo i Riana
  • Tag 4: Mo i Riana – Polarkreis – Bodø – Lofoten.

Tag 3: Das heutige Tagesziel ist die Industriestadt Mo i Rana

Im zweiten Teil geht es von Trondheim nach Mo i Riana in Nordnorwegen und über den Polarkreis nach Bodo, wo der Fährhafen zu den Lofoten ist. Meine Ankunft auf den Lofoten und wie launisch das Wetter besonders auf der Inselgruppe vor der Küste Nordnorwegens sein kann.

Meine Flucht nach vorn und raus aus dem Krankenhaus Hotel

Nachdem ich offensichtlich in einem Krankenhaus Hotel gelandet bin, wurde es jetzt Zeit, das es weiter geht. Das Hotel ist ja nicht schlecht, aber doch etwas schräg, wenn ich mal wieder ein Zimmer ohne Teppich brauche damit das Regenwasser abtropfen kann, dann vielleicht. Es ist aber nicht mehr meine erste Wahl.

Heute direkt wetterfest angezogen, bei 10 Grad und Regen ist das die ungemütliche Seite von Norwegen, hilft ja nichts. Leider hat der Herr (ICH) etwas getrödelt. Das Wetter ist echt übel, ich hätte zu gerne gewartet, bis zumindest 10 Grad erreicht worden sind.

Kurz noch beim Harley-Dealer in Trondheim reinschauen

Aber los geht es, noch ein kurzer Tripp zum Hafen in Trondheim um ein Foto zu machen und direkt im Anschluss, geht es zu dem Harley-Davidson Dealer in Trondheim. Von dort brauche ich ein Dealer T-Shirt, bei meiner letzten Tour habe ich den ausgelassen, das geht ja eigentlich gar nicht.

Heutige Tagesetappe ca. 500 Kilometer

Meine heutige Tour sind ca. 500 Kilometer, ich kalkuliere locker 9 Stunden für die Fahrt. Tanken, Fotos machen, die Natur anschauen, man soll sich nicht wundern, wie die Zeit läuft. Ich genieße das ja total, wenn die Landschaft sich über den Tag so verändert, wie auf der heutigen Strecke, die mir bevorsteht.

Die E6 ist eine der schönsten Europastraßen, besonders das obere Drittel von meiner heutigen Tagestour hat es in sich, wenn entlang am Lomsdal-Visten-Nationalpark geht. Einfach klasse, leider herrschen keine optimalen Wetterverhältnisse und wer hätte es gedacht. Auch in Norwegen gibt es Baustellen, heute war direkt hinter Trondheim ein Tunnel dicht, der erste Umweg steht an.

In Norwegen ist selten Stau, die Wartezeiten sind in der Regel überschaubar.

Nach den ersten Kilometern hinter Trondheim sehe ich überraschend vor mir die Wolken aufbrechen, der schöne blaue Himmel kommt durch. Das motiviert einen direkt, nur die Temperatur will nicht wirklich steigen, aber es geht in Richtung 15 Grad, was gefühlt die Komfortzone wäre.

Mit etwas über 80 km/H Cruise ich in Richtung Norden, der Tempomat, oder besser gesagt Cruise Control ist im Einsatz, ich genieße den Ride entspannt auf dem Tourer der Oberklasse. Die Gepäckrolle im Rücken ersetzt die Lehne, die Füße nutzen die volle Länge der Trittbretter, spricht man eigentlich auch viel zu wenig drüber, aber auf langen Touren möchte ich sie nicht missen.

Jetzt verändert sich wieder die Landschaft, ich fahre entlang an dem langen See Snåsavatnet. Am Ende vom See zur linken Seite, zeigt sich der Anfang von einer Gebirgskette, auf den Foto sieht man das leider nicht wirklich, ich hatte wieder nur Augen für die Road Glide ST.

Snåsavatnet See in Norwegen
Harley-Davidson Road Glide ST 117

Noch 130 Kilometer bis zu Nordlandsporten, das Tor nach Nordnorwegen

Ich bin schon aufgeregt, noch ca. 130 Kilometer und ich habe das Tor nach Nordnorwegen erreicht Ich komme hier nicht das erste Mal vorbei, trotzdem ist es immer wieder aufregend. Die Road Glide ST zieht mit mir schnurstracks in Richtung Norden zum ersten Tagesziel.

Der erste Stepp ist geschafft, ich habe den Torbogen Namsskogan nach Nordnorwegen vor mir. Auf dem Schild steht Nord Norge, hier ist auch ein ein Wildpark. Wer bisher noch keinen Elch gesehen hat, wird hier sein Glück haben. Es ist in der Regel auch besser sie nicht anzutreffen, wenn so ein Koloss die Straße überqueren will, hat er Vorfahrt.

Torbogen Namsskogan Nordnorwegen
Torbogen Namsskogan Nordnorwegen

Ich bin nicht der einzige Wolf in Norwegen

Was viele nicht wissen, in Norwegen gibt es frei lebende Braunbären, Wölfe und den Vielfrass. Ich habe aber keine Zeit für den Wildpark, es sind noch einige hundert Kilometer vor mir. Auf dieser Strecke ändert sich wieder die Natur, viel Wald und zwischendurch eröffnen sich vor einem schöne Ebenen. 

Norwegen ist einfach traumhaft, besonders wenn der Himmel am Horizont blau leuchtet.

Ich ziehe entspannt durch bis Mo I Rana, die Stadt ist nicht wirklich was besonderes. Hier leben ca. 18.000 Menschen, wo die alle sind, ist mir nicht wirklich klar, kommt einem eher wie leergefegt vor. Ich werde in einem Hotel übernachten, wo ich schon mal gepennt habe, immer gut zu wissen, was einen erwartet.  Ich brauch vor allem ein gutes Frühstück, wenn das nicht passt, sieht man mich nicht wieder.

Vor dem Hotel sind weitere Biker, nicht nur ich habe die Hotelauswahl getroffen.

Mo i Rana liegt an einem Ausläufer vom Nordmeer, mir bietet sich ein großartiger Meeresblick in der Abendstunde, die Sonne kratzt nur an der den Bergspitzen entlang, geht aber nicht wirklich runter.

Blick aus den Ausläufer vom Nordmeer in Mo i Rana am Abend
Blick aus den Ausläufer vom Nordmeer in Mo i Rana am Abend

Am Abend bin ich noch in die Stadt gelaufen, heute muss eine Pizza und ein kleines Bierchen reichen, dann geht es ab to Lager, wie wir bei uns im Norden sagen.

Am nächsten Morgen zieht der Nebel durch die Stadt

Am nächsten Morgen zieht der Nebel vom Nordmeer durch den Ort, also direkt wieder rein in die Regensachen, besser ist das. 

Heute geht es nach Bodø, dort nehme ich die Fähre auf die Lofoten, das wird heute also der große Tag für mich! Ich will auf jeden Fall pünktlich vor Ort sein, geübt wie ich bin, wird mein Chaos wieder zusammenpackt, noch anständig Frühstücken, Kaffee und es geht wieder los.

Vor dem Hotel parken auch andere europäische Biker

Die anderen Biker, die aus verschiedenen Ländern zu kommen scheinen, machen sich ebenfalls wieder auf den Weg. Wieder in die Regenklamotten rein, will ich heute endlich mein Ziel erreichen!

Aber was für eine Überraschung, ich bin nur ein paar Kilometer gefahren und plötzlich habe ich wieder blauen Himmel vor mir. Gut gelaunt sind die 80 Kilometer bis zum Polarkreis eine Leichtigkeit.

Ich bin überquere den Polarkreis

Nach einer knappen Stunde bin ich am Polakreis angekommen, es kribbelt wieder.

Polarkreiscenter, Saltfjellveien 1850, 8630 Storforshei, Norwegen

Ich bin hier 2017 zuletzt mit der Harley-Davidson Road Glide Ultra vorgefahren. Das war eine der ersten Milwaukee-Eight Ausführungen in Deutschland, die mit dem 107er Motor ausgeliefert worden sind. Mit ihr bin ich dem besagten Jahr 30.000 Kilometer in 6 Monaten quer durch Europa gefahren, der Reisedampfer hat so richtig was mitgemacht. Wie man sieht, lag dort im Hintergrund fast im gleichen Zeitraum Anfang Juli noch Schnee.

Weiter geht es nach Bodø, die Fähre wartet nicht auf mich

Jetzt sind es noch 150 Kilometer, aufgrund der Strecke, werde ich mindestens zwei Stunden benötigen. Es ist wieder der Hammer, ab Rognan fährt man die E6 wieder entlang am Meer. Diese kleinen schönen Städte, durch die man immer wieder fährt haben was, zumindest wenn das Wetter mitspielt, ansonsten kann ich mir das Leben besonders im Winter sehr anstrengend vorstellen.

Mein Kaffeebecher habe ich immer wieder im Einsatz, er hält den Kaffee zwar bei diesen Temperaturen nicht stundenlang warm, aber das passt schon.

Ich bin gut in der Zeit, ich tauche am Fährhafen auf und sehe schon ein Gruppe Schweizer Rentner mit ihren Motorrädern, die dort auf die Fähre warten. Sie wollen auf die Lofoten und sind schon etwas länger unterwegs, so nach dem Motto, sie haben ja Zeit 🙂 .

Sie hatten sich schon versucht sich zu erkundigen, wie das mit der Fähre läuft, aber gebracht es ihnen nichts. Ein Ticket hatte ich nicht und es gab nirgends eins zu kaufen. Es dauert nicht lange und die Fähre hat angelegt, die Entladung beginnt. Nun kam einer der Schiffer, er fragte mich irgendwas und hat mein Kennzeichen fotografiert, das war alles. Ich habe bis heute nichts bezahlt, weiß der Geier, wie das hier läuft. Ich meine, wir fahren locker 3 1/2 Stunden mit der Fähre über das Meer bis wir in Moskenes, auf den Lofoten angekommen sind. Am Ende egal, rauf auf den Dampfer und los geht die Fahrt. Wie üblich gibt es Essen auf der Fähre, also habe ich erstmal Mittag gemacht.

Ahh, da war ja noch was! Ich hatte noch gar keine Unterkunft gebucht! In der Hoffnung ein wenig Glück zu haben, fand ich während der Überfahrt ein Angebot in Ballstad. Für gut empfunden und gebucht, preislich passte das alles, das war ein guter Start, mal schauen, was das für eine Unterkunft ist.

Ich lege in Moskenes an, der große Moment kommt! Es kribbelt wieder!

Kaum bin ich von der Fähre über die Stahlplatten auf das Land gefahren, musste ich am Schild erstmal anhalten und durchatmen.

Endlich am Ziel! Die Lofoten in Norwegen!

Wahnsinn, nach ein paar Kilometern sehe ich vor mir den Reinebringen Berg. Der sieht nicht nur sehr imposant aus, der ist sogar sehr gefährlich. Hier kommen immer wieder Besucher um, wenn sie den Berg besteigen. Das Problem ist oft, wenn das Wetter umschlägt, was hier sehr schnell passieren kann, wird es gefährlich.

Was mir noch gar nicht aufgefallen war, ich habe strahlenden Sonnenschein auf den Lofoten. Das ist wirklich sehr ungewöhnlich! Der Blick vom Reinebringen, auf die kleine Ortschaft Reine muss sehr besonders sein. Ich habe lieber aus der Ortschaft Reine heraus, den schönen Reinebringen Berg fotografiert.

Der Reinebringen Berg auf den Lofoten
Der Reinebringen Berg auf den Lofoten

Ich fahre nach Ballstad in meine Last Minute Unterkunft

Ich mache mich jetzt auf den Weg in meine Unterkunft und bin gespannt, was mich dort erwartet. Diese außergewöhnliche Landschaft ist echt der Hammer, der Asphalt tiefschwarz genau das Richtige zum Cruisen.

Ich bin vorher noch in den Ballstad Hafen auf der anderen Seite gefahren, dort soll irgendwo ein Kiosk sein. Den Kiosk gibt es tatsächlich, aber der hatte heute geschlossen. Naja, das kommt vor, ich sehe schon die roten Holzhäuser von meiner Unterkunft, sieht irgendwie romantisch aus.

Ich bin vor die Rezeption gefahren, vor dem Laden war der Boss dabei, einen kleinen Anhänger zusammen zubauen. Die Konstruktion von dem Anhänger sah merkwürdig aus, ich bin ja nur Gast, habe ich mir gedacht. Und dann ging es los, ein total freundlicher Typ, etwas kurios, aber nur am lachen. Meine Zimmerbuchung hat er erstmal nicht gefunden, ich war wohl schneller, als das E-Mail und der Reservierungsabgleich. Egal, ich habe das Haus Nr. 7 bekommen.

Haus Nr. 7 Ballstad
Haus Nr. 7 Ballstad

Super Wetter und eine tolle Unterkunft, mehr geht nicht!

Erst dachte ich, mein altes Schulenglisch könnte ich mal wieder auffrischen, weil ich House verstanden hatte, aber ja, ich habe ein ganzes Haus bekommen, nur etwas günstiger. Und die Krönung war eigentlich, der gute Mann hatte einen Kühlschrank mit ein paar Bier. Ok, das war nun sein Bier, wollte er eigentlich nicht verkaufen, hat mir aber trotzdem zwei mitgeben, ein sehr netter Zug von ihm.

Dazu muss man wissen, Bier ist in Norwegen nicht billig. Eins haben wir erstmal zusammen getrunken und dann habe ich kurz beim Anhänger mit angefasst und danach bin ich in mein Haus. Wahnsinn, was für eine Hütte, ich hatte 1 Ferienhaus für 100,- Euro die Nacht auf den Lofoten. Das war alles sehr ungewöhnlich, aber ich war glücklich.

Vor meiner Unterkunft war ein schöner Tisch, dort habe ich mich erstmal hingesetzt und alles richtig sacken lassen. Top Wetter, Top Unterkunft, was will man mehr. Ein guter Moment dankbar zu sein und nun kann ich am Nordmeer den Sonnenuntergang mit einer Dose norwegischem Bier genießen!

Jetzt kann ich den Haken auf meiner Bucket List machen, was für ein emotionaler Moment, das hat mir wirklich sehr viel bedeutet.

Es kribbelt wieder!

Die Reise ist ja noch nicht zu Ende, ich bin noch drei weitere Nächste auf der Inselgruppe, mehr dazu erfahrt ihr im dritten Teil mein Lofoten Tour.

Text / Bildnachweis: Harleysite Volker Wolf

Auf der Road Glide ST 117 von den Lofoten in Norwegen nach Schweden und über den Polarkeis

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Harley-Davidson Road Glide ST 117 Lofoten
Bucket List – Mit dem Motorrad auf die Lofoten – Teil 1

Bucket List – Mit dem Motorrad auf die Lofoten – Teil 1

Im ersten Teil geht es von Schleswig-Holstein, über Dänemark nach Norwegen. Meine Etappen in Norwegen gehen von Larvik nach Vikersund, Lillehammer, Trondheim.

Die Tagesetappen

  • Tag 1: Plön – Hirtshals – Larvik – Vikersund
  • Tag 2: Vikersund – Lillehammer – Trondheim

Es geht los, das Abenteuer beginnt!

Endlich habe ich es geschafft einen von den oberen Punkten, der auf meiner Bucket List stehenden Einträge abzuhaken. Für diejenigen, die mit dem Begriff Bucket List nichts anfangen können, das ist eine Liste mit Dingen, die man im restlichen Leben gerne noch tun oder erreichen möchte.

Und der Grund, warum in der Überschrift „Motorrad“ und nicht „Harley-Davidson“ steht, ist im Grunde ganz einfach. Ich wollte schon mit 18, gemeinsam mit meinem Kumpel auf die Lofoten fahren, wir fuhren zu der Zeit beide noch XT600. Wir sind zwar oft mit unseren Motorrädern in Norwegen gewesen, aber nie bis zum Polarkreis, oder hoch bis auf die Lofoten gefahren. Dieses Vorhaben habe ich somit erst jetzt geschafft und konnte das Erlebnis, über 35 Jahre später auf der Bucket List erfolgreich abhaken.

Road Glide ST 117

HARLEY-DAVIDSON ROAD GLIDE ST 117

Ich bin mit der Road Glide ST 117 für einen Fahrbericht unterwegs gewesen, weil ich es immer genau wissen will, bin ich by the way, für diesen Bericht auf eigene Kosten nach Norwegen gefahren.


Der sportliche Grand American Tourer aus der Oberklasse von Harley-Davidson -> Fahrbericht Road Glide ST 117

Mit der Harley-Davidson Road Glide ST 117 auf die Lofoten

Das Nordkap habe ich 2017 bereits abgehakt, aber an den Lofoten bin ich aus Zeitgründen vorbeigefahren, man soll sich nicht täuschen, was auf der Map, wie eine kurze Etappe aussieht, kann alles andere sein, als kurz. Anfang Juli 2022 habe ich die Tour mit der Road Glide ST 117 nachgeholt. Die Gelegenheit einfach mal genutzt und mir eine gute Woche Zeit dafür freigeräumt.

Anders geht es manchmal nicht, sonst verschiebt man jene Abenteuer immer wieder nach hinten und macht sie am Ende gar nicht. Der ursprüngliche Plan war, das Zelt und alles, was zum Campen dazugehört mitzunehmen. Zelten in der freien Natur, lässt sich am besten in Norwegen durchziehen.

Start nach Hirtshals, zum nördlichsten Hafen von Dänemark

Morgens um fünf Uhr bin ich gestartet, blöd war nur, dass ich mir einen Morgen ausgesucht habe, wo es nach langer Zeit mal wieder in Strömen geregnet hat. Egal, ich bin los und nach einem Kilometer fällt mir in den Sinn, wo ist dein Schlafsack? Der war noch Zuhause im Schrank, mal eben vergessen würde ich sagen. Eigentlich kein Problem, kurz zurück und schnell noch holen war mein erster Gedanke. Die Frage der Fragen war aber, wohin damit? Der muss ja trocken bleiben, das ist dann so geendet, dass ich alles was mit Campen und Zelten zu haben könnte, mal eben vom Bock geschmissen habe.

Fünf Uhr morgens, heftiger Regen, der Tank noch leer, kein Kaffee und jetzt schon keine Zeit mehr.

Ich war wegen dem Wetter eh schon schlecht gelaunt, mit dem Regen habe ich ja eigentlich erst in Norwegen gerechnet. Pennst halt im Hotel, wirst auch kurzfristig immer noch was finden, war meine Überlegung. Ich bin ja Booking com erfahren und mir aus der Erfahrung ziemlich sicher, irgendwo findet man immer was. Was mir eigentlich genauso wenig in den Kram passte, ich musste noch tanken, was ich sonst eigentlich immer den Tag vor der Tour schon erledigt habe, aber die Zeit hatte ich einfach nicht.

Die erste Etappe ist der Hafen Hirtshals in Dänemark

Los ging die Fahrt, der Tank ist nun auch voll und auf geht es an die Spitze von Dänemark. Vor mir lagen ca. 500 Kilometer Strecke, in Dänemark fährst du auf der Autobahn eigentlich immer optimal mit aktivierter Cruise Control. Die Tourer der aktuellen Harley-Davidson Modelle verfügen über so einen sehr brauchbaren Tempomat, wie er beim Auto genannt wird.

Cruise Control habe ich besonders auf langen Etappen oft im Einsatz

Bei Harley-Davidson geht er maximal bis 140 km/h, so schnell darf man in Dänemark gar nicht fahren, hier ist auf der Autobahn 110 km/h bis maximal 130 km/h angesagt. Auf den Autobahnen sollte man höllisch aufpassen, ich will jetzt nicht sagen, dass die Dänen nicht Auto fahren können, aber die machen alles andere, als das. Hier ist keiner mehr auf das Autofahren konzentriert, anders als bei uns, wo man auch noch schneller fahren darf. Ich habe hier so einige für mich kritische Situation erleben müssen.

Mit der Superspeed Fähre nach Larvik in Norwegen

Mein Ziel ist die Superspeed Fähre der ColorLine, die benötigt ca. 3:45 Stunden für die Überfahrt von Hirtshals nach Larvik in Norwegen. Man soll gerne 60 Minuten vorher dort sein und um 12:45 Uhr legt die Superspeed Fähre ab. Die Nächste fährt erst um 22:15 Uhr, das ist für mich keine Option, denn ich will in Norwegen gerne noch 150 Kilometer weiter in Richtung Norden, bis zum ersten Stopp fahren.

Der geniale Launch Bereich auf der Fähre

Für die Fähre kann ich noch einen Tipp geben, es gibt auf dem Deck 8 einen Launch Bereich, dort kann man sich für die Überfahrt und eine Zahlung von 27,90€ (Stand 08/2022) einen Tisch reservieren, das eigentlich Interessante daran ist besonders das Buffet. Hier gibt es ausreichend Essen, Getränke und Kuchen, alles ist im Preis inbegriffen. Man kann wirklich gut Energie tanken und um 16:30 Uhr ging es dann in Norwegen wieder von Bord.

Am späten Nachmittag habe ich Hafen Larvik in Norwegen erreicht

Die Sonne hatte sich nach Norwegen verzogen, sofort kam die gute Laune auf, denn es war trocken und sogar sonnig! Auf dem Schiff habe ich mir ein Hotel am See in Vikersund ausgesucht. Das war jetzt nicht direkt ein Schnäppchen, aber die Lage am schönen See sollte es wert sein. Man muss sich auch mal was gönnen, getankt hatte ich noch in Dänemark, so konnte ich mir das schön rechnen.

Larvik ist eine Hafenstadt um Süden von Norwegen, wer sich für die Winkinger interessiert, findet 3 Kilometer entfernt den Ort Kaupang. Man geht davon aus, das Kaupang die erste norwegische Stadt gewesen ist. Man hat in der Wikingerstadt bei Ausgrabungen bereits über 100.000 Fundstücke gehoben. Und in Dalen, das um die Ecke ist, findet man den einzigartigen und sehenswerten Telemarkskanal, der bereits als Kulturdenkmal eingestuft worden ist. Es gibt hier jedenfalls was zu sehen, wenn man die Zeit dafür hat, ich wollte ja jetzt nur auf die Lofoten und musste direkt weiter nach Vikersund.

Mitten durch die norwegische Telemark

Meine Fahrt geht weiter in Richtung Norden, ich fahre jetzt noch ca. 140 Kilometer quer durch die Telemark von Norwegen. Die Telemark hat den Namen durch eine Volksgruppe in der Wikingerzeit bekommen, die in dieser Gegend gelebt hat, es hängt also alles irgendwie immer mit den Wikingern zusammen, die hier früher lebten. Am frühen Abend saß ich schon im Tyrifjord Hotel, auf meiner Außenterrasse mit Blick auf den schönen See. Diese Entscheidung war schon mal goldrichtig.

Die Einladung nach Lillehammer

Es kommt durchaus mal vor, dass ich auf meinen Touren von Bikerfreunden eingeladen werde. So habe ich dann noch einen Abstecher nach Lillehammer, zum Dirk gemacht, der seit über20 Jahren in Norwegen lebt und natürlich ein totaler Harley Biker ist. Das ist in Norwegen kein besonders günstiges Hobby, aber den Spaß gönnt er sich, ohne geht es für ihn irgendwie nicht wirklich. Er lebt auf einem Berghang in der Nähe von Lillehammer, ein Mega Ausblick inklusive. Der gute Dirk weiß schon, was er da macht, er wohnt mitten in der Natur und leistet sich dazu eine Harley-Davidson im schönen Norwegen, so lässt sich das gut aushalten.

Er hat mir noch ein paar Tipps gegeben, wie ich am besten zum nächsten Ziel meiner Tagesetappe komme. Mein Plan ist bis nach Trondheim zu fahren, um dort zu übernachten. Nachdem wir reichlich über die Harley Welt philosophiert haben, musste ich sehen, dass ich weiterkomme, sonst steht gleich die Buddle auf dem Tisch, das war echt haarscharf.

Der Circle K Kaffeebecher kann sich bezahlt machen

Aber diszipliniert wie ich bin, habe ich die Road Glide ST wieder vom Berghang jongliert und bin gemeinsam mit Dirk in Richtung Trondheim gefahren, er hat mich noch gute 100 Kilometer begleitet und zwischendurch haben wir zusammen an der Tanke noch was gegessen. Was natürlich ganz geil war, er hat mir einen Circle K Kaffeebecher geschenkt, mit dem kann ich mir auf jeder Circle K Tankstelle in Norwegen kostenlos Kaffee satt ziehen.

Nur hatte er vergessen, mir zu erzählen, dass es nur in Norwegen an den besagten Tankstellen gilt, was dann in Schweden zu einer ausführlichen Diskussion zwischen einem ahnungslosen Norddeutschen und einer resoluten Schwedin führte, die meinte ich sollte doch bitte den Kaffee bezahlen. Aber in Schweden bin ja noch nicht, die Story kommt später.

Nächstes Etappenziel ist Trondheim

In Vinstra habe ich mich von Dirk verabschiedet, es geht jetzt die E6 weiter in Richtung Norden. Vor mir liegen noch ca. 300 Kilometer, 330 Kilometer bin ich an diesem Tag mit Pause in Lillehammer schon gefahren. Das Wetter spielt soweit mit, es ist noch trocken und bewölkt, aber schon recht frisch.

Mein nächster Tankstopp ist in Dombås, eine kleine Ortschaft mit 1100 Einwohnern, wo zufällig die erste Cirkle K Tankstelle vor mir auftauchte. Erster Einsatz für meinen neuen Kaffeebecher, den Dirk mir mitgeben hat.

Das ist echt ein ungewohntes Gefühl, erst den Sprit an der Kasse bezahlt und dann habe ich mich am Kaffeeautomaten zu schaffen gemacht. Läuft, ohne aufgehalten zu werden bin ich wieder raus. Das ist irgendwie eine coole Sache, aber bei den Norwegern ist das so, auf den Fähren steht die Kaffeekasse offen rum, in dem Land bringt man der Kundschaft noch ein hohes Vertrauen entgegen.

Erstmal eine kurze Pause und ein wenig die nordische Luft durchatmen. Ein Blick in den Himmel sagt mir voraus, das es noch feucht wird. Kälter ist es schon geworden, jetzt ist es an der Zeit zu schauen, wo ich die Nacht verbringen möchte.

Bucket List - Mit dem Motorrad auf die Lofoten - Teil 1 153
Ab und zu sollte man anhalten und sich die beeindruckende Natur reinziehen.

200 Kilometer vor dem Ziel das Hotel gebucht

Jeder hat sicherlich seine eigene Praktik, ich schaue immer mal wieder auf Booking com und mitunter bekomme zeitnah gute Angebote per E-Mail, wenn ich die Orte vorher schon mal angewählt hatte. Mir wurde immer wieder ein Hotel vorgeschlagen, das hat den Namen St. Olav. Nicht direkt im Ort, aber immerhin unter hundert Euro mit Frühstück und 3 Sterne. Ich werde sowieso erst spät in Trondheim ankommen und nur für eine Nacht bleiben, dann muss ich nicht mitten im Ort übernachten. Aber was ich da wirklich gebucht hatte sollte mich noch staunen lassen.

Von Dombås nach Trondheim sind es noch ca. 200 Kilometer, in Norwegen braucht man für die Strecke drei Stunden. Vor mir liegt eine wunderschöne Route in Richtung Oppdal, wo ich 2017 das letzte Mal entlang gefahren bin. Hier sind immer wieder eindrucksvolle Gebirgszüge, an den man entlang fährt. Mittelnorwegen hat seine Reize, man muss nicht immer bis nach ganz oben fahren. Die Fahrt entlang der Gebirgszüge konnte ich noch genießen, dann war es allerdings vorbei mit der Trockenheit.

Hotelzimmer in Trondheim (Affiliate)

Zu spät in die Regenklamotten

Meine Regensachen hätten eigentlich schon in Dombås zum Einsatz kommen müssen, aber mein Gedanke war, das geht noch. Der Regen kam langsam und wurde immer stärker, die letzten 50 Kilometer vor Trondheim habe ich so richtig einen auf die Mütze bekommen. Meine H-D Regenkombination ist zwar top, durch den Reißverschluss an den Beinen, kommt man schnell rein, aber wenn man sie zu spät anzieht, bringen sie einem gar nichts. Meine gute Lederjacke, die Rokkerhose und sogar die Stiefel waren durchnässt. Ich bin gegenüber von meinem Hotel in die Tiefgarage, nun musste erstmal die Lage gecheckt werden.

Passiert, kann man nichts ändern, kurzerhand im Hotel eingescheckt, aber nun ging das los, was ist das denn für ein Hotel? Das St. Olav Hotel ist nicht nur gegenüber von der Klinik, das ganze Hotel hat den Style vom einem Krankenhaus. Das Bad, die Lampen, überall Steckdosen und Schalter, fehlt eigentlich nur noch, das die Visite hier reinplatzt. Gemütlich war es nicht, aber heute ist das egal, vielleicht ganz gut, können sie am nächsten Morgen einfach durchwischen, wenn ich wieder weg bin.

Das war ein toller Tag, ich habe wieder viel erlebt, ich merke auch schon, wie Norwegen einen entschleunigt, die wunderschöne Natur um einen herum, total nette Leute und selbst wenn das Wetter nicht wirklich mitspielt, aber das gehört zu dieser Challenge dazu.

Im nächsten Teil fahre ich in Richtung Mo i Rana, einem Fischerort mit 18.000 Einwohnern, der damit sogar die drittgrößte Stadt Nordnorwegens ist. Hier übernachte ich nur wenige Kilometer unterhalb vom Polarkreis. Am nächsten Sonntag kommt der zweite Teil von meiner Lofoten Tour.

Der zweite Teil folgt, oder Donnertag am 4. Mai. Bin gerade dran in fertig zu machen. Stand 18:00 Uhr

Text & Bildnachweis: Harleysite

Bucket List - Mit dem Motorrad auf die Lofoten - Teil 1 161
Bucket List - Mit dem Motorrad auf die Lofoten - Teil 1 219

Tourentipp - Pan America 1250 Special Norwegen
Tourentipp – Auf der Harley-Davidson in den Süden von Norwegen

Tourentipp – Auf der Harley-Davidson in den Süden von Norwegen

Die einfachste Route nach Norwegen!

Südnorwegen überrascht mit einer wunderschönen Naturlandschaft

Ich behaupte mal jeder Motorradfahrer, der nur ein wenig Reise- und Abenteuerlust im Blut hat, wird bei dem Thema Norwegen unruhig. Ja, ich kann sagen, dass diese Unruhe nicht unberechtigt ist, es ist wirklich ein sehr schönes Land, mit tollen Menschen und ganz vielen unterschiedlichen Facetten.

Die Motorräder sind auf der Fähre fest verzurrt.
Die Motorräder sind auf der Fähre fest verzurrt.

Jetzt möchte aber vielleicht nicht jeder gleich direkt bis zum Nordkap durchfahren, das muss man auch nicht, denn Norwegen bietet selbst im Süden eine schier unglaubliche Fülle an Natur und schönen Ecken, die entdeckt werden will. Gerne gebe ich euch ein paar Tipps, wie ihr am besten eure eigene Südnorwegen Tour, auf dem Motorrad erleben könnt.

Diesen kurzen Norwegen Roadtrip, habe ich gemeinsam mit Ann-Kathrin Bendixen gemacht, sie mit ihrer von Rick+s Motorcycles umgebauten Sportster Nightster und ich bin auf der Harley-Davidson Pan America 1250 Special unterwegs gewesen. Ich würde mal sagen, mein persönliches Handicap ist, das ich immer viel zu viel mit nehme. Der erste Tipp ist, genau das zu vermeiden, wirklich nur die Dinge einpacken, die man benötigt.

Volker Wolf - Harleysite mit der Harley-Davidson Pan America 1250 Special in Norwegen
Volker Wolf – Harleysite mit der Harley-Davidson Pan America 1250 Special in Norwegen

Man muss in Norwegen nicht zelten, es gibt überall kleine Hotels, in denen man unterkommen kann. Ich gehe aber mehr auf das Zelten ein, denn Norwegen ist eins der wenigen Länder in Europa, wo man noch in der Wildnis zelten kann.

Welche Strecke fahre ich am besten nach Norwegen?

Der kürzeste Weg nach Norwegen

Am besten fährt man eigentlich durch Dänemark, auf der E45 nach Hirtshals. Von Flensburg sind das bis zur Fähre in Hirtshals ca. 360 Kilometer. In Dänemark fährt man auf der Autobahn ca. 110km/h bis 130km/h, in der Regel ist nicht viel Verkehr und man kommt gut durch.

Man sollte bei gutem Wetter zwei Tankstopps einkalkulieren, denn ab Flensburg wird es windig und gefühlt fährt man immer gegen den Wind, wenn es in Richtung Norden geht. Das kostet Sprit und wer keine Verkleidung hat, bekommt entsprechend Gegenwind ab, was dann auch Körperlich anstrengender ist.

Steht Norwegen noch auf deiner Bucket List?

In Hirtshals vor der Fähre nochmal nachtanken

Die letzte Tankstelle vor der Fähre heißt Last Stop Shop ApS, die würde ich erstmal anpeilen und dort volltanken, damit es in Norwegen direkt weiter gehen kann. Die Benzinpreise zwischen Dänemark und Norwegen zeigen gewöhnlich keine großen Unterschiede auf, die Chance ist aber höher, in Dänemark das günstigere Benzin zu tanken.

Die entscheidende Frage ist, wie setze ich am besten nach Norwegen über?

Ich bin bereits mit der Fjordline und mehrmals schon mit der Colorline Superspeed Fähre nach Norwegen und zurück gefahren. Günstiger war zu meiner Fahrzeit die Fjordline Fähre, gut und sicher sind sie beide. Verzurren soll man gerne selbst, es wird bei beiden aber auch geholfen, wenn man fragt.

Das Buffet der ColorLine Fähren bietet mehr!

Der für mich auffälligste Unterschied zwischen den beiden Fähren ist, das Buffet auf den Fähren. Man kann auf beiden Fähren, den Zugang zum Buffet dazu buchen. Das Upgrade lohnt sich besonders auf der Colorline Fähre, hier findest du die größte Auswahl an Essen und Getränken vor. Hier gibt es richtiges warmes Essen, Salate, Kuchen und Nachtisch. Wenn man 360 Kilometer durch Dänemark gefahren ist, hat man auf der Fähre genug Zeit, um auszuruhen und kann das idealerweise im Bereich vom Buffet machen.

Die Bilder von der Colorline Superspeed Fähre sprechen für sich!

Der zugewiesene Sitzplatz steht einem die gesamte Überfahrt zur Verfügung, man kann durchaus den Bereich zwischendurch verlassen, um auf dem Deck etwas frische Seeluft zu genießen. Die Überfahrt von Hirtshals nach Kristiansand dauert mit der Colorline in der Regel 3:15 Std. und von Hirtshals nach Larvik 3:45 Std.. Der Lunch Buffet Zugang kostet bei der ColorLine ca. 29,90,-€ pro Person (Stand 11/22). Bei der Fjordline kommt es wohl drauf an, in welchem Monat man fährt, in der Hauptsaison fahren sie schneller, als in der Nebensaison, zumindest ist mir das im September 2022 so ergangen, war aber soweit kein Problem.

Wie komme ich ohne Fähre nach Norwegen?

Du willst keine Fähre fahren?! Es gibt ja beides, die einen fahren ungerne mit der Fähre und die anderen haben Höhenangst auf einer der Brücken. Du kommst auch ohne die Fahrt mit der Fähre nach Norwegen, wenn du den Landweg über Dänemark / Kolding / Odense / Kopenhagen / Malmö / Göteborg nach Oslo fährst. Dann fährst du nur über die großen Brücken, die lange Öresundbrücke kannst du wiederum nur umgehen, wenn du ein kleines Stück mit der Fähre von Helsingør, nach Helsingborg übersetzt. Das sollte eigentlich jeder überstehen können.

Wo ist Südnorwegen am schönsten?

Mein Tipp wäre, fahre von Hirtshals nach Kristiansand und dann links weg um über die E39 bis nach Flekkefjord zu kommen. Dort beginnt die Fv44, diese Strecke ist ein Traum für Motorradfahrer. Die Nordseeroute beläuft sich zwischen Flekkefjord und Egersund, in diesem Bereich kann man gut ein paar Tage verbringen, in dem man einfach mal schaut und links und rechts die Strecken abfährt.

Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten, entweder man sucht sich in der Mitte ein Hotel und fährt sternförmig alles ab, oder man zeltet einfach mal irgendwo und fährt wieder weiter. Es gibt unzählige Dinge, die man besichtigen kann, wie beispielsweise Helleren im Jøssingfjord, wo spektakulär, die beiden Häuser unter einem riesigen Fels sind. Genauso Ana Sira, dort kann man sich ein Boot mieten und einfach mal die Aussicht auf das Meer entlang der Berge in dem Fjord genießen.

Nehme dir 5 Minuten Zeit, lehne dich zurück und genieße die schöne Strecke mit uns. Watch the End!

Das südliche Norwegen bietet jede Menge interessantes. Die Stichpunkte sind Fv44, Flekkefjord und Egersund, mit denen findet du bei Visit Norway bestimmt etwas, das dich interessiert. Oder einfach nur fahren und entdecken, man muss es ja nicht übertreiben, denn 4 bis 6 Tage und Anfahrt können auch mal reichen, um einfach mal den eigenen Geist aufzutanken. Norwegen ist jedenfalls immer eine Reise wert, am besten macht man das nicht im August, wenn alle da sind, der Juli, oder September sind ebenfalls gute Monate.

Wer etwas mehr Zeit mitbringt, kann durchaus bis Stavanger durchziehen. Die Stadt im Südwesten von Norwegen bietet einige gute Museen, die findet man eigentlich in jeder größeren Stadt. Das ist eine kleine Besonderheit von Norwegen, die Geschichte wird so in vielen Bereichen erhalten, dazu zählt auch, das es viele Kriegsmuseen gibt, überall entlang der Küste findet man Schilder und Tafeln, die zu ehemaligen Kriegsminen aus dem zweiten Weltkrieg führen und sich der Geschichte widmen.

Es gibt auch Wildtiermuseen, natürlich alles über Wikinger und ihre wilden Geschichten und sogar Erdölmuseen.

Man kann sich eine Tour nach Norwegen durchaus interessant gestalten. Achja, ich vergaß, die gute Kleidung ist ein Muss. Warme Socken, wasserdichte Stiefel und Unterhandschuhe würde ich jedem empfehlen, für den Fall, das die Sonne schwächeln sollte.

Ride safe!

Harleysite / 21.11.2022

Das sind ein paar Dinge, die ich dabei habe.

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